5. 9. 2023

{home tour} Dieses Haus aus den 70ern erstrahlt im neuen Glanz

Für die meisten Innenarchitekt:Innen und Interior Designer:Innen ist es ein Geschenk, wenn sie bei der Umsetzung eines Projektes freie Hand bekommen. Vielleicht lieben es die Kreativen daher auch so, wenn sie ihre eigenen 4-Wände umgestalten können. So geschehen im Haus von Ivana Schubbauer. Unserer heutige Wiener Wohnsinnige Homestory führt uns nach Maria Enzersdorf, wo die vierköpfige Familie ein neues Zuhause gefunden hat. Während der Pandemie renovierte das Paar, das auch eine Firma für Gussböden in dritter Generation führt, unter erschwerten Bedingungen ihr neues Zuhause. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ivana schaffte es, das Familienrefugium ein neues Kleid zu verleihen ohne dabei den Charakter zu verfälschen. Ein kernsaniertes Haus aus den Siebzigern erstrahlt nun im neuen Glanz und ist vollgepackt mit ganz viel Inspiration.

Mit Ivana hab ich mich über den Umbau und die Fehler, die man dabei machen kann, ihre Liebe zu Antiquitäten und Farben und ihr neu gegründetes Unternehmen dewa.homes unterhalten. Viel Spaß beim Lesen der neuen Wiener Wohnsinnigen Homestory.

Liebe Ivana, vielen Dank, dass wir heute bei dir in eurem wunderschönen Haus zu Besuch sein dürfen. Erzähl mal kurz, mit wem teilst du dir dieses stylishe Zuhause ? Und wie groß ist dieses?

Liebe Melanie, vielen Dank, dass du bei uns warst. Ich folge dir schon lange und freue mich immer über neue Homestories von dir und die Geschichten dahinter. Unser Zuhause teile ich mir mit meinem Mann, meiner Tochter (4 Jahre) meinem Sohn (6 Jahre), unserer Hündin Lilly und den Garten mit unseren drei Kaninchen. Wir wohnen auf ca. 500m2 in einem ursprünglich aus den 70er Jahren stammenden Haus, welches wir 2020 komplett saniert und erweitert haben. Das Haus ist auf zwei Ebenen aufgeteilt. Im Erdgeschoss befindet sich der Eingang, die Wirtschaftsräume, Gäste- und Aktivitätenbereiche und das Obergeschoss teilt sich in die privaten Räume der Familie und einen offenen Wohnbereich mit Küche.

Du hast mir erzählt, dass ihr das Haus gekauft und saniert habt. Magst du uns ein bisschen über die Geschichte und den Prozess erzählen?

Das ist mittlerweile das zweite Haus, dass wir gemeinsam saniert haben. Wir haben uns beide schon immer für Architektur und Design interessiert und somit habe ich immer wieder interessenshalber nach Objekten geschaut und 2019 habe ich zufällig unser aktuelles Haus entdeckt. Ich habe es zunächst alleine besichtigt, sofort nach der Besichtigung habe ich meinen Mann angerufen und ihm mitgeteilt, dass wir einen Termin bei der Bank brauchen, da ich unser neues Haus gefunden habe. Es war ein klassisches Haus aus den 70igern, viele kleine Zimmer, Raufasertapeten, überall Teppichböden, aber das Gebäude hatte eine gute Grundsubstanz, eine großzügige Grundfläche mit viel Potential, um daraus etwas Schönes zu machen. Wir haben das Erdgeschoss entkernt und das Obergeschoss komplett abgerissen, neu aufgestellt und um den Kinderbereich erweitert. Wir haben auch im Erdgeschoss Wände verschoben und größere Fensteröffnungen geschaffen, um mehr Licht zu haben. Mein Ziel war es überall ein großzügiges Raumgefühl zu schaffen. 

“Mein Mann und ich haben eine genaue Aufgabenverteilung: er ist der Techniker und ich bin die Kreative.”

Kernsaniertes Haus aus den Siebzigern - Wiener Wohnsinnige Homestory zu Besuch bei dewa.homes - Ivana Schubbauer
Kernsaniertes Haus aus den Siebzigern - Wiener Wohnsinnige Homestory zu Besuch bei dewa.homes - Ivana Schubbauer

Du beschäftigst dich gerne mit Interior Design und machst dich auch gerade damit selbstständig. Was ist für dich das Spannende an dieser Tätigkeit? 

Architektur und Interior Design haben mich immer schon gereizt und nach dem letzten gemeinsamen Projekt, wo so gut wie alles was schief gegangen ist, was schief gehen kann, habe ich mir vorgenommen dieses Erlebnis positiv zu gestalten. Ein Hausbau/umbau darf nicht nur mit negativen Erlebnissen verbunden sein. Es sollte möglich sein mit den richtigen Partnern und dem entsprechenden Netzwerk einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Ich möchte Räume schaffen, die mit positiven Erinnerungen gefüllt werden, mit der Bauphase beginnend. Aus diesem Grund haben wir uns auch entschieden unser gemeinsames Unternehmen dewa.homes zu gründen. Wir haben ein Netzwerk aus verlässlichen Partnern, bestehend aus Fachplanern und ausführenden Fachbetrieben, aufgebaut, die wie wir großen Wert auf Qualität, Genauigkeit und Termintreue legen. Mit der Vermittlung und Kollaboration unserer Partner sind wir gemeinsam in der Lage eine breite Palette an Leistungen wie Interior Design, Teil- Komplettsanierungen und Neubauten anzubieten.

Dein Mann leitet ja eine Firma für Industrieböden, die mittlerweile auch in private Haushalte eingezogen sind und einen wahrhaftigen Hype erleben. Ist dieser Hype berechtigt und was sind eigentlich die Vorteile von so einem Gussboden? 

Diese Böden im Industriestil haben vor allem den Vorteil, dass sie bis auf die Kellenschnitte im Estrich keine zusätzlichen Fugen aufweisen und dadurch wesentlich pflegeleichter sind. Der größte Vorteil ist, dass sie dadurch einen Raum größer wirken lassen und was die Farben betrifft, aufgrund der Farbauswahl viel mehr Möglichkeiten bieten, um mit anderen Materialien zu harmonieren. Ob man sich für farblich komplett homogene Kunstharz- oder Zementböden mit optisch sowie haptischer Struktur aufgrund der Verarbeitungsweise entscheidet, ist dann persönliche Geschmacksache. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass man aufgrund der geringen Materialstärke auch im Nachhinein die Optik und Charakteristik vom Boden mit einfachen Mitteln ändern kann, ohne vor einem Totalabbruch zu stehen.

Wie kann man sich das bei dir und deinem Mann vorstellen, nachdem ihr beide in dieser Branche tätig seid – Entscheidet ihr die Inneneinrichtung in euren eigenen vier Wänden gemeinsam oder bist du diejenige, die das Zepter in der Hand hält?

Mein Mann und ich sind meiner Meinung nach ein großartiges Team, weil wir auch eine klare Aufgabenverteilung haben. Mein Mann ist der Techniker und ich bin die Kreative. Ich vertraue ihm und er mir. Ich bringe oft Ideen ein, bin aber trotzdem offen, wenn er mir aus der technischen Erfahrung erklären kann, warum ein gerade gehyptes Produkt langfristig nicht sinnvoll ist. Hier sehen wir beide die Teamarbeit und so kommt durch Kompromisse nicht nur ein schönes, sondern auch im Alltag praktisches Konzept zustande.

Wenn du nur ein Stück aus deinem zu Hause mitnehmen dürftest – was wäre das?

Das ist gar nicht so einfach. Ich glaube ich könnte mich gar nicht nur für ein Stück entscheiden. Es sind nicht viele, aber ich hänge an ein paar Antiquitäten, die aus der Familie vererbt wurden und an ein paar kleineren Möbelstücken, die ich selbst designed habe und die mein Vater, der Restaurator ist, für mich gebaut hat. Oder aber zum Beispiel ein Sessel, den mein Mann und ich am Anfang unserer Beziehung in England auf einem Flohmarkt gekauft haben, und der uns schon durch beide Häuser begleitet.

Offene Wohnküche -  Kernsaniertes Haus aus den Siebzigern

Wie würdest du jemanden am Telefon deinen Wohnstil beschreiben? 

Ich bin ein Fan von Stilmix, ich verfolge keinen bestimmten Stil, es muss sich für mich richtig anfühlen und das Gesamtbild muss passen. Ich mag es gerne modern, aber auch der Mix von Alt und Neu ist mir wichtig. Je nach Ebene darf es entweder gemütlich sein oder ein industrielles Flair verströmen. 

Gibt es gewisse Fehler, die man beim Hausbau oder einem Umbau macht, die dir mittlerweile nicht mehr passieren ? Was würdest du jemanden empfehlen, der gerade in der Planungsphase steckt?

Lieber zweimal nachdenken und vor allem bei den Fachpartnern auf die richtige Wahl achten. Viele Referenzen einholen, am besten auch persönlich nach den Erfahrungen der bisherigen Kunden nachfragen. Das Schlimmste ist, sich mit Blendern zu umgeben, die gut reden aber nichts umsetzen können. Und vor allem: nichts Gutes gibt es zum Schnäppchenpreis.

“Ich verfolge keinen bestimmten Stil, es muss sich für mich richtig anfühlen.”

Was ist deiner Meinung nach unverzichtbar für ein gemütliches zu Hause?  

Farbe, Farbe, Farbe. Ein weißer Raum ist und bleibt steril. Es reichen oft nur leichte Farbakzente um einen Raum ganz anders, und vor allem wohnlicher wirken zu lassen. Außerdem ist eine raffinierte Beleuchtung für ein gemütliches Ambiente unverzichtbar. 

Wo kaufst du gerne Möbel ein? Hast du einen Lieblingsonlineshop?  Und gibt es in Wien und Niederösterreich Läden die du gut findest?

Ich designe gerne Möbel selbst und lasse sie von Partnern umsetzten. So sind für unser aktuelles Haus Tische, Sideboards, Spiegel Garderoben und Konsolen entstanden. Online schaue ich gerne bei ConnoxAmbientedirect und Westwing . Offline bei TintTin Designin Mödling, Le Petit Interieur in Perchtoldsdorf oder Wohndesign Maierhofer in Brunn am Gebirge. 

Kernsaniertes Haus aus den Siebzigern - En Suite Badezimmer

Zu einem Sonntagsfrühstück gehört für mich….

Wochenendfrühstück wird bei uns zu Hause groß zelebriert, da wir unter der Woche keine Zeit für ein gemeinsames Frühstück haben. Wir gehen auch ungern brunchen, weil wir das gerne als Familie oder auch mit Freunden zu Hause genießen. Zu einem guten Frühstück gehört ein guter Kaffee, frisches Gebäck, verschiedene Käse und Schinkenvariationen, Eierspeisen, sowie Obst und Marmeladen. 

Auf eine einsame Insel würde ich mir folgende fünf Dinge mitnehmen.

Meine zwei Kinder und meinen Mann: denn der ersetzt viele Werkzeuge durch Hirnschmalz :)

Wenn ich mich nicht für Interior Design interessieren würde, wäre mein Traumberuf…

Den gibt es für mich nicht. Das Wichtigste ist, dass es immer neue Herausforderungen sind. Ich habe schon so viel in meinem Leben gemacht, solange es etwas Neues und Spannendes ist, bin ich dabei. Was mich aber abseits von allem, was ich bisher gemacht habe reizen würde, wäre Gerichtsmedizin, da ich ein wahrer True Crime Fan bin und Medizin mich auch immer schon interessiert hat.

Occhio Leuchten über dem Esstisch - Wiener Wohnsinnige Homestories

Wie würde eine Einladung zum Essen bei dir aussehen? Was würdest du für uns kochen?

Jeder Zeit gerne, ich koche und backe liebend gerne. Sowohl für Freunde und Familie als auch mit ihnen gemeinsam. Vor allem den Prozess des Planens im Vorhinein finde ich toll. Als Vorspeise gäbe es einen in Gin gebeizten Lachs mit Wasabicreme. Als Hauptspeise würde ich einen Oktopus auf Pastinaken Püree und Brokkoli servieren und als Nachspeise ein Erdbeer Tiramisu.

offene Wohnküche mit Holz und Beige - Occhio Leuchten

Ich hoffe euch hat Das Zuhause von Ivana Schubbauer – ein Haus aus den 70ern gefällt euch genauso wie mir und macht euch Lust auf noch mehr Wohnsinn. In den kommenden Monaten gibt es noch so viele wunderbare, inspirierende Wohnungen und Häuser zu sehen. Seid gespannt!

Und wer nun noch nicht genug von den Wohnsinnigen hat, der kann hier im Archiv nach anderen inspirierenden 4-Wänden stöbern.

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Wieder eine tolle Homestory! Wunderschön eingerichtet! Woher sind die tollen Esszimmer Stühle? Danke!

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