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Ich finde es immer sehr spannend und faszinierend Gespräche mit design- und kunstaffinen Menschen zu führen und zu sehen wie sie privat leben. Einige von euch kennen Carina Schubert durch ihre farbenfrohen und sehr dekorativen Acrylbilder, welche sie unter dem Namen Schubert Gallery kuratiert. Ihre Kunst ist geprägt von kraftvollen, strahlenden Farben, die gute Stimmung verbreiten und perfekt das Ambiente von Räumen ergänzen. Die Bilder sind so ausdrucksstark und spannend, dass ich die Künstlerin einfach fragen musste, ob sie Interesse hätte mir im Rahmen einer Homestory ihren persönlichen Wohnraum zu zeigen. Carina lebt mit Ihrem Mann und kleinen Baby im fünften Bezirk in Wien in einer Altbauwohnung. Das kunstvolle & farbenfrohe Zuhause von Carina Schubert reflektiert ihre Kunst und ist genauso ausdrucksstark wie ihr Bilder.
Betritt man die Wohnung von Carina Schubert, taucht man in eine Welt von Farben und Formen ein und merkt sofort, dass hier jemand mit viel Sinn für Ästhetik und Gefühl für Farbe wohnt. In jeder Räumlichkeit der Wohnung dominiert eine andere Farbe und findet sich ein poetischer, kunstvoller Blickfang wie zum Beispiel die rot leuchtende Lichtinstallation in der Küche oder das goldene Haupt eines Ziegenbocks an der Wohnzimmerwand. An jeder Ecke der Wohnung gibt es etwas zu Entdecken. Für die Farbenvielfalt im eigenen Zuhause ist aber nicht Carina selbst verantwortlich, sondern ihr Mann Rainer, der beruflich mit Interior Design zu tun hat.
Die Räume sind individuell für sich gestaltet und geprägt von einem Farbspiel aus zartem Lachsrosa, sattem Grün und warmen Rot. Die konträren Farben sind sehr unterschiedlich, ergeben aber im Zusammenspiel ein kunterbuntes, stimmiges Ensemble das sehr gemütlich und einladend ist. In der Wohnung findet man auch sehr viel Kunst und Studien der Künstlerin selbst, welche den Einrichtungsstil perfekt ergänzen und ein besonderes Ambiente schaffen.
Ich freue mich euch heute in das kunstvolle & farbenfrohe Zuhause von Carina Schubert und ihren Lieben mitzunehmen und euch zu zeigen, wie die Wiener Künstlerin privat mit ihrer Familie lebt. Es hat mir noch einmal gezeigt welch tolle Wirkung man durch die Wandgestaltung mit Farben erzielt, um ein interessantes und gemütliches Zuhause zu gestalten. Seid ihr bereit für eine neue Entdeckungsreise einer sehr kunstvollen Wohnung? Dann kommt mal mit!
” Am liebsten verwende ich Acrylfarben auf großen Leinwänden für meine abstrakten Feeling-Lanscapes”
Liebe Carina, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich, dich heute in deinem Zuhause zu besuchen. Bitte erzähl unseren Lesern wer du bist und was du machst.
Schön, dass du da bist, liebe Melanie! Ich bin Wienerin, Künstlerin und seit ein paar Monaten auch Mama. Freundinnen und Family würden mich wahrscheinlich auch als Tausendsassa beschreiben, weil ich schon sehr viele verschiedene Ausbildungen und Jobs gemacht habe (lacht).
Du bist als freischaffende Künstlerin tätig. Wie kamst du zur Kunst und was bedeutet Kunst für dich? Welche Techniken benützt du und mit welchen Materialien arbeitest du?
Ich habe schon als Kind und Jugendliche gezeichnet, gemalt und mit vielen Techniken experimentiert. Neben meiner zweiten Leidenschaft, dem Schreiben, war Kunst für mich immer eine Form von persönlichem Gefühls-Ausdruck. Mir ist es oft schwergefallen, Wut und Trauer in Situationen zu artikulieren, ich dachte oft, meine Gefühle sind nicht richtig und habe mich für sie geschämt. Ich habe mich dann meistens in mich zurückgezogen und habe in Skizzenbüchern gemalt und gezeichnet und dann ging es mir besser. Meine Eltern haben mein Interesse am künstlerischen Gestalten bemerkt und mir Leinwände, Staffelei und Acrylfarben gekauft. Meine erste Vernissage habe ich mit 19 Jahren selbst organisiert und damals 10 Bilder verkauft. Und trotzdem hieß es immer in meinem Umfeld: „Mit der Kunst kannst du kein Geld verdienen“.
Deswegen habe ich neben vielen verschiedenen angefangenen Ausbildungen wie Architektur, Kunsttherapie, Volksschul-Lehramt und abgeschlossenen Studien wie Kommunikationswirtschaft, Unternehmensführung, Tanz-Pädagogik, Coaching und bald Elementarpädagogik auch in verschiedensten Jobs im Interior-Design, Marketing, und Pädagogik-Bereich gearbeitet. Ein halbes Jahr habe ich im Zuge meiner Studien auf Hawai’i gelebt und ein Jahr in Florida, wo ich als Teaching Assistant Deutsch unterrichtet habe und mit einem Stipendium auch Kunst und Journalismus studieren durfte. Nebenbei habe ich all die Jahre weiterhin regelmäßig Vernissagen organisiert und Bilder verkauft, war aber immer unzufrieden, dass ich nur so wenig Zeit für meine Kunst übrig hatte. Erst letztes Jahr während meiner Schwangerschaft ist mir klar geworden, dass ich jetzt endlich meinen ganzen Mut zusammennehmen will und mich ganz auf meine Kunst konzentrieren will und all meine Ausbildungen, Erfahrungen und Fähigkeiten für meine Kunst und mich als Künstlerin nutzen möchte und habe die SCHUBERT GALLERY aufgebaut. Im Rückblick war mein Weg oft ziemlich wirr, ich habe mich oft unverstanden und nirgends richtig zugehörig gefühlt, weder in den verschiedenen Job-Branchen noch in der Kunstszene. Je älter ich wurde desto bewusster wurde mir, dass ich einfach meinen eigenen künstlerischen Weg gehe.
Und weil du nach Techniken gefragt hast: Ich liebe die Abwechslung. Zuhause zeichne ich viel mit China-Tusche, Buntstiften, Markern und Aquarell auf Papier und in meine Skizzenbücher. Das sind dann meistens sehr persönliche Skizzen zu Problematiken und Gefühlen in meinem Alltag als Frau und jetzt auch als Mama. In meinem Atelier benutze ich am liebsten Acrylfarben auf großen Leinwänden für meine abstrakten Feeling-Landscapes oder auf kleineren Leinwänden für meine Feeling Faces.
“Ich liebe diese Wohnung, weil jedes Zimmer von einem verwinkelten Gang aus getrennt begehbar ist.”
Du bewohnst diese wunderschöne Altbauwohnung. Bitte erzähl uns mit wem du hier lebst und wie die Aufteilung eurer Wohnung ist.
Ich lebe hier seit nicht einmal einem Jahr mit meinem Mann Rainer, einem gebürtigen Vorarlberger, der sich aber besser in Wien auskennt als ich (lacht), und seit kurzem mit unserer kleinen Tochter. Wir haben vorher in einer deutlich kleinen Wohnung auch im 5. Bezirk gewohnt, aber durch die ganzen Lockdowns und das viele Zuhaus-Sein habe ich unbedingt mehr Raum gebraucht. Gut wars, denn kurz danach habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Ich liebe diese Wohnung, weil jedes Zimmer von einem verwinkelten Gang aus getrennt begehbar ist. Mir ist das sehr wichtig, damit ich immer wieder für mich allein sein kann und eine Türe zu machen kann. Das Vorzimmer, das Rainer vor kurzem knallrot gestrichen hat führt einerseits links in die Küche und geradeaus in das Wohnzimmer, dem größten Raum unserer Wohnung. Dann führt der etwas verwinkelte Gang zu Badezimmer, Toilette, Arbeitszimmer, Abstellraum und Schlafzimmer. Gegenüber von unserer Eingangstür ist noch ein kleiner entzückender Balkon in einen begrünten Hof, den wir mit den Bewohnern und BewohnerInnen unseres Stocks teilen.
“Unsere Wohnung ist wie unsere zweite Haut, sehr persönlich und umgibt uns mit unseren Interessen und Leidenschaften”
Welche Eigenschaften zeichnen eure Wohnung aus? Hast du einen Lieblingsplatz in eurer Wohnung?
Ich würde unsere Wohnung als gemütlich, heimelig, weich, bunt und Rainer und mich verkörpernd beschreiben. Sie ist wie unsere zweite Haut, sehr persönlich und umgibt uns mit unseren Interessen und Leidenschaften. Die Bilderwand im Wohnzimmer ist zum Beispiel ein Sammelsurium aus ausschließlich selbst fotografierten Erinnerungen an unsere Wanderungen, auch eine gemeinsame Leidenschaft. Die Fotoauswahl habe ich getroffen, die Rahmen haben wir auf verschiedenen Wiener Flohmärkten gemeinsam entdeckt und Rainer hat die Anordnung und das Aufhängen übernommen. Wir lieben Farben, Pflanzen und Extravaganz und haben uns so unsere urbane Oase im innerstädtischen Margareten geschaffen. Rainer hat gottseidank den grünen Daumen und kümmert sich um die Pflanzen! Gerade planen wir noch ein Pflanzen Regal fürs Wohnzimmer, das Rainer selbst baut.
Unser absoluter Lieblingsplatz ist unser Schlafzimmer, da liegen wir oft stundenlang entspannt zu zweit und jetzt zu dritt und erfreuen uns an den Farben, der Luftigkeit und Leichtigkeit dieses Raumes. Und weil das Schlafzimmer der hinterste Raum ist, fühlt es sich so an, wie wären wir komplett abgeschieden und abgekapselt von der Welt da draußen. Das gerahmte Foto von den zwei liegenden Wollschweinen über dem Bett hat Rainer auf einer unserer Weitwanderungen aufgenommen und das erinnert uns, dass wir uns auch untertags einfach mehr ins Schlafzimmer zurückziehen und abschalten.
“Bunte Wände zuhause sind für mich total inspirierend”
Deine Kunst ist sehr bunt, kraftvoll, und dekorativ, wo findest du deine Inspiration?
Farbkombinationen entdecke ich in meinem Alltag, wie in unserer Wohnung, in anderen Wohnungen von Freunden und Familie, auf der Straße, in der Natur und auf Reisen. Als ich zwei Jahre über die Organisation Teach for Austria in einem städtischen Wiener Kindergarten als Individualförderin gearbeitet habe, bin ich wieder besonders bunt inspiriert worden. Diese Farbkombinationen und Kontraste, die mich einfach „catchen“ fotografiere ich mit meinem Handy und sammle so verschiedenste Farbeindrücke, die ich mir dann immer wieder im Atelier als Ausgangspunkt für ein neues Bild ansehe und dann Gefühlsausdrücke in abstrakten Landschaften oder in Form von Gesichtern anlege. Während des Malprozesses entwickle ich die Farbkombinationen dann weiter.
Oft übermale ich ein Bild oder einzelne Bildausschnitte unzählige Male über mehrere Jahre, bis ich das Gefühl habe, jetzt ist es genug, so darf es bleiben. Bunte Wände zuhause sind für mich total inspirieren, weil jedes einzelne Ding vor unserer grünen, roten oder rosa Wand schon wieder zufällig eine spannende Farbkombination ergibt. In unserer letzten Wohnung war die Wohnzimmerwand knallig türkis, das war auch so ein toller Lebenshintergrund und so eine Inspirationsquelle für mich! Oft fotografiere ich zum Beispiel mich, Rainer, oder Menschen, die zu Besuch sind, vor unseren Wänden, weil ich die Farbkombination von Kleidung und Wand so faszinierend finde. Oder ich fotografiere unser tagtägliches Chaos aus Geschirr, Kleiderbergen und Spielsachen. Vor einer bunten Wand wird jedes Chaos zu einem interessanten charmanten Stillleben. Finde ich. Rainer ist da glaube ich anderer Meinung (lacht). Heute haben wir natürlich aufgeräumt! Generell mache ich gerne bunte Kunst, weil mich Farben glücklich machen und in eine positive Stimmung bringen.
Hat deine Arbeit als Künstlerin einen Einfluss auf die Gestaltung deines persönlichen Wohnraums?
Ja definitiv. Ich brauche Farben in meinem Wohnraum und persönliche inspirierende Dinge. Wie auch jedes Detail hier in unserer Wohnung erzählt auch jedes Kunstwerk von mir eine Geschichte und ist wie ein Tagebucheintrag. Ich möchte nicht gewöhnlich oder trendig wohnen. Ich möchte besonders und individuell, ein bisschen verrückt wohnen, passend zu mir und meiner Persönlichkeit. Es ist so ein Geschenk, dass Rainer und ich da gleich ticken! Wie bei meiner Kunst muss das Zusammenspiel aus Farben und Dingen auch beim Einrichten ästhetisch sein, harmonieren, aber auch immer wieder Akzente setzen und Geschichten erzählen. Ich umgebe mich auch gerne immer wieder mit wechselnden eigenen Bildern von mir und selbst getöpferten Schalen und Figuren, auf die ich richtig stolz bin. Das pusht das Selbstbewusstsein als Gestalterin und Künstlerin! Und ich liebe es auch mich selbst in Farbwelten zu tauchen. Mit meinem hellrosa Pyjama im rosa Schlafzimmer oder beigem Pyjama auf unserer beigen Couch. Wie ein Chamäleon.
“Wie auch jedes Detail hier in unserer Wohnung erzählt auch jedes Kunstwerk von mir eine Geschichte und ist wie ein Tagebucheintrag.”
Genauso wie deine Bilder ist deine Wohnung farbenfroh, jeder Raum ist farblich anders gestaltet. Mir ist aufgefallen, dass ihr auch gerne mit Wandfarben experimentiert. Wie darf man sich den Gestaltungsprozess eurer Wohnung vorstellen – nachdem dein Mann ja beruflich mit Interior zu tun hat – hast du da überhaupt was mitzureden? Farbinspirationen
Haha. Ja auf jeden Fall. Beide bringen Ideen ein, wir, brainstormen manchmal wochenlang und entscheiden dann gemeinsam. Ich liebe es wie wir gemeinsam Pläne schmieden und wie Rainer meine Ideen als Allround-Handwerk-Talent umsetzt und Räume in kürzester Zeit in Farben hüllt. Die dunkelgrüne Wandfarbe im Wohnzimmer war zum Beispiel seine Idee. Ich konnte es mir am Anfang nicht wirklich vorstellen, habe ihm einfach vertraut und bin jetzt sehr happy über diesen grünen Erholungs-Raum, mit dem wir uns so gefühlte Natur in das städtische Margareten geholt haben. Die bunte Tapete in der Küche und das rosa im Schlafzimmer waren meine Ideen. Und das rot im Vorzimmer war wieder seine Idee. Wir haben aber schon wieder neue Farb-Ideen, vielleicht bekommt das Wohnzimmer im Herbst einen Ingwer-Anstrich. So wie ich oft meine Bilder oder die Hintergründe bei meinen Feeling-Faces übermale, so lieben wir es auch den Wechseln zuhause, mit unterschiedlichen Wandfarben Räume anders erstrahlen zu lassen. Farben waren auf jeden Fall ein wichtiger Faktor, der uns als Paar zusammengebracht hat. Vielen ist unser Farbverständnis viel zu bunt, wir sind süchtig nach Farben.
Ich finde an eurer Wohnung den Vintage Charakter sehr spannend. Sie ist das perfekte Beispiel, dafür dass nicht immer alles clean, neu und einwandfrei sein muss. Ihr zeigst sehr gelungen am Beispiel der Küche, wie man mit Farbe und ein wenig Gespür älteren Dingen, neues Leben einhauchen kann. Wie würdest du euren Einrichtungsstil beschreiben?
Danke dir, das freut mich, dass es dir auch gefällt! Wir haben uns nie überlegt, nach welchem Stil wir wohnen wollen, einfach nach unserem eigenen. Ich würde einfach sagen, eine kreative Mischung aus Vintage, Up-Cycling und Farben. Rainer hat zum Beispiel das Sideboard im Arbeitszimmer neu abgeschliffen und schwarz-weiß gestreift gestrichen, unseren Esstisch aus einem alten Hochbett gebaut und plant gerade ein Pflanzenregal im Wohnzimmer und ein Bett für unsere Tochter. Es ist ein ständiges Gestalten. Wir werden nie fertig eingerichtet sein. Unsere Einrichtung wächst mit uns, unseren Erlebnissen und Erfahrungen. Ich tausche auch immer wieder meine Bilder aus. Wir brauchen beide immer wieder Abwechslung.
“Unsere Einrichtung wächst mit uns, unseren Erlebnissen und Erfahrungen.”
Obwohl du hauptsächlich in deinem Atelier arbeitest, habt ihr ein Arbeitszimmer. Was war dir bei der Ist dir ein persönlicher Rückzugsort in deinem Wohnraum wichtig? Was war dir bei der Gestaltung wichtig?
Ich muss immer einen sofortigen Zugang zu Farben und Papier haben, da ist das Atelier im Alltag manchmal einfach zu weit weg. Mir war im Arbeitsraum wichtig, dass ich auf der Wand Raum habe, um Inspirationen, Skizzen und Zeichnungen leicht auf und abzuhängen. Rainer hat mir aus 8 Magnettafeln so eine große weiße Fläche geschaffen, die ich immer wieder unterschiedlich kuratiere. Mir hilft so eine große Fläche Zusammenhänge zu einem bestimmten Thema zu sehen und zu schaffen und mir Inspirationen als Mood-Boards zusammenzustellen. Mein Schreibtisch ist ein besonderes Vintage-Fundstück, in dem ich mein kreatives Chaos, meine unzähligen Notizbücher und Skizzen und verschiedensten Stifte aufhebe. Der Stuhl ist ein Wiesner Hager, von dem wir insgesamt 4 Stück in der Wohnung verteilt haben.
Die rote Neon-Leuchtinstallation, die über dem Türrahmen in der Küche hängt ist ein richtiger Eye-Catcher. Möchtest du uns verraten woher sie stamm und was die Geschichte dazu ist?
Nach der Geburt unserer Tochter im Wochenbett hat mich Rainer so liebevoll verköstigt. Er hat den ganzen Haushalt geschmissen und mir ständig selbst-gekochte Köstlichkeiten ans Bett gebracht. Er ist generell der Haupt-Koch in unserem Haushalt und ich bin froh, dass er nur für mich kocht und es nicht zu seinem Beruf gemacht hat! Als beruflicher Haubenkoch hätte er dann sicherlich privat keine Lust mehr auf Kochen! (lacht). Schon lange haben wir immer den Schmäh gemach, dass wir ins „Rainer-Beisl“ gehen, wenn er kocht. Als „Push-Present“ nach der Geburt hat mir Rainer Gutscheine von Feinedinge geschenkt, meinem absoluten Lieblings-Porzellan-Geschäft. Und daraufhin habe ich ihm als Geschenk für die tolle Wochenbett-Verköstigung dieses Schild anfertigen lassen. Wenn er kocht, leuchtet das Schild. Und das „Rainer Beisl“ ist gottseidank sehr oft geöffnet!
“Mich inspirieren vor allem Künstlerinnen, Frauen, die ihre Gefühlswelt nach außen stülpen.”
In eure Schlafzimmer sind mir eure formschönen Deckenleuchten aufgefallen, die luftig leicht im Zimmer schweben. Habt ihr in eurer Wohnung Lieblingsstücke, an denen euer Herz hängt?
Ja ich liebe diese Leuchten auch! Und unsere Tochter ist auch ganz fasziniert! Meine absoluten Lieblingsstücke sind die zwei orangenen Vintage-Stühle, die im Wohnzimmer stehen. Die habe ich vor Jahren im Caritaslager am Mittersteig gefunden und sie sind so bequem! Den orangen Korb von Habari habe ich vor Jahren von meiner Mama zu Weihnachten geschenkt bekommen und begleitet mich auch schon ewig. Und ich liebe meine Teekanne, Tassen und Butterdose von Feine Dinge! Und die überdimensionale geschwungene rosa Vase von der österreichischen Künstlerin Ju Schnee begeistert mich auch jeden Tag. Lieblingsstücke von Rainer sind die Jugendstilhaken von Weidner, die an der Vorzimmerwand als Garderobe dienen und der Spiegeltisch im Wohnzimmer, der auch ein Highlight für unsere Tochter ist! Generell umgeben wir uns eigentlich nur mit Lieblingsstücken.
Gibt es Künstler die dich inspirieren? Andy Warhol, Francis Bacon oder Prachensky – Von welchem Künstler würdest du dir ein Bild im Wohnzimmer aufhängen?
Mich inspirieren vor allem Künstlerinnen, Frauen, die ihre Gefühlswelt nach außen stülpen. Als ich in bildnerische Erziehung maturiert habe, habe ich eine Arbeit über Frida Kahlo geschrieben und mich sehr ausgiebig mit ihren Tagebüchern und symbolischen Bildern auseinandergesetzt. Jahre später konnte ich sogar in Mexiko ihr Atelier und Haus besuchen. Auch die verstorbene österreichische Künstlerin Maria Lassnig mit ihren bunten Körpergefühl-Bildern ist für mich immer schon inspirierend gewesen! Viele Gefühle, Empfindungen und Problematiken von Frauen sind kaum in Literatur und Medien beschrieben. Oft komme ich mir als Frau komisch, falsch oder zu sensibel vor. Künstlerinnen zeigen oft genau diese Gefühlswelten ehrlich auf, wodurch ich mich selbst mehr verstanden und weniger sonderbar fühle. Ich versuche auch durch meine Kunst, meine Gefühlswelt ehrlich durch abstrakte Gefühlslandschaften und meine bunten Gesichter aufzuzeigen. Von den drei Künstlern, die du genannt hast, würde ich mir wahrscheinlich eines der bekannten bunten Konserven-Dosen von Andy Warhol in die Küche hängen.
Wie sieht bei euch ein perfektes Wochenende aus? Wo sind eure liebsten Plätze für ein entspanntes Wochenende als Familie und für eine Date Night zu zweit?
Früher waren unsere perfekten Wochenenden mehrtägige Wanderungen mit Übernachtungen auf urigen Berghütten wie zum Beispiel auf der Fischerhütte am Schneeberg. Oder ein kulinarisches Wochenende im Triad, oder ein fancy Dinner im Mraz & Sohn. Jetzt mit Baby ist natürlich alles anders. Wenn du Tipps für ein entspanntes Wochenende als Familie hast-nur her damit! Wir haben es noch nicht herausgefunden (lacht). Sicherlich werden wir im Sommer viel an der Alten Donau sein.
“Lange Zeit fand ich einen Onlineshop zu unpersönlich und wehrte mich dagegen, jetzt schätze ich die Zeitersparnis.”
Kunst und Bilder unterstreichen die Atmosphäre in einem Raum und verleihen ihm eine persönliche Note. In deiner Wohnung zieren unter anderem deine Bilder die Wände. Wo kann man deine Kunst erwerben, bzw hast du für unsere Leser Tipps wo man in Wien leistbare, aber schöne Kunst kaufen kannst?
Meine Kunst kann man in meiner eigenen Galerie, der SCHUBERT GALLERY kaufen. Ich habe mit Hilfe meines Bruders einen Onlineshop aufgebaut und ich versende meine Kunst EU-weit. Lange Zeit fand ich einen Onlineshop zu unpersönlich und wehrte mich dagegen, jetzt schätze ich die Zeitersparnis! Sowohl für mich, vor allem jetzt als Mutter, als auch für InteressentInnen. „Preis auf Anfrage“ ist für alle nur mühsam und irgendwie für alle unangenehm finde ich. Wer sich meine Bilder noch besser im eigenen Raum vorstellen möchte, dem oder der erstelle ich gerne eine individuelle Raumsituation mit einem meiner Kunstwerke. Ein Termin bei mir im Atelier ist für Wienerinnen und Wiener auch eine Möglichkeit, um die Bilder aus dem Onlineshop in Natura anzuschauen. Generell gibt es in Wien bereits einige Künstlerinnen, die ihre Kunst selbst verkaufen wie zum Beispiel Hannah Franke, von der ich auch eines ihrer Bilder in unserem Gang hängen habe oder die Künstlerinnen Anna Riess, bekannt für ihre Tittischalen oder Andrea Kollar mit ihren weiblichen Porzellan Vasen und weiblichen Akt-Zeichnungen. Der Concept Store Die Sellerie hat auch immer eine kleine feine Auswahl an Kunstwerken!
In Wien gibt es viele Grätzel und schöne Plätze. Hast du Lieblingslokale, wo du gerne essen gehst?
Ja, gerade das Grätzel um den Margaretenplatz habe ich total gerne! Ich liebe es, die Margaretenstraße stadteinwärts hinunterzuspazieren, jetzt mit Kinderwagen fast täglich runter zum Planquadrat Park und Karlsplatz. Ich liebe den Naschmarkt mit seinem bunten Treiben, das Cuadro im Schlossquadrat mit seinem gemütlichen Innenhof und köstlichen Burgern. Im Zum alten Fassl gibt es köstliche Wiener Küche und auch einen wunderschönen Gastgarten, das Woracziczky ist auch sehr gemütlich und im Colombo Hoppers gibt es Köstlichkeiten aus Sri Lanka und tolle Platten für zwei Personen, auch mit einem hübschen Gastgarten. Das Matcha Komachi mit japanischem Essen unten in der Operngasse ist auch super! Und am Veganista gehe ich sowieso nur selten ohne Eis vorbei!
Wo kauft Carina Schubert gerne Mode ein? Magst du uns deine liebsten Shopping-Adressen für Mode und Accessoires verraten?
Da bin ich die Falsche (lacht). Ich finde mal da mal dort was und habe keine fixen Shopping-Adressen. Während der Schwangerschaft und jetzt auch während des Stillens habe ich viel Gewand von Freundinnen ausborgen können. Genauso wie ich das meiste Babygewand einer lieben Freundin Größen-weise ausborge. Generell habe ich in den letzten Jahren meine Garderobe auf bequem umgestellt, ich besitze keine einzige Jeans mehr, nur gemütliche weitere Hosen, Leggins und Oberteile und Kleider im Oversize-Stil. Ich liebe zum Beispiel kleine sympathische Boutiquen wie „Kleider gehen um“ in der Webgasse oder „Amour four“ in der Barnabitengasse. Ich gehe auch gerne durch die Neubaugasse und Margaretenstraße mit den jeweiligen Seitengassen, da gibt es finde ich tolle kleine Geschäfte!
Gibt es ein Zitat oder Lebensmotto, das dich inspiriert und motiviert?
Ich finde Astrid Lindgren hat sehr viele schlaue Sachen gesagt und wunderbare Geschichten geschrieben. Eines meiner Lieblingszitate von ihr ist „Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen“. Das sehe ich genauso! Die Sätze „Das macht man so“ oder „Das ist normal“ regen mich immer wahnsinnig auf.
Danke liebe Carina, dass ich dich in deinem schönen und gemütlichen Zuhause besuchen durfte und du uns gezeigt hast, wie du privat lebst. Wer genauso fasziniert ist von Carinas Bildern wie ich und sich für ihre Kunst interessiert, kann Online bei der Schubert Gallery vorbei schauen oder Carina in ihrem Showroom und Atelier besuchen, um dort ihre Kunstwerke zu bestaunen. Wem der Bericht über das kunstvolle & farbenfrohe Zuhause von Carina Schubert gefallen hat, findet hier weitere spannende und inspirierende Homestories.
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