8. 8. 2021

{home tour} das Zuhause von Patrick Bauer und Georg Leditzky

Die Namen kommen euch irgendwie bekannt vor? Falls nicht, solltet ihr das unbedingt ändern. Vor wenigen Wochen habe ich euch nämlich bereits den wunderschönen Concept Store “Die Sellerie” vorgestellt. Der Showroom auf der Burggasse steht für sorgfältig kuratierte Home Accessoires und Design. Fragt ihr euch nicht auch öfters, wie Menschen, die beruflich mit Design und dem Schönen zu tun haben privat wohnen. Diese Antwort kann ich euch heute liefern. Ich nehm euch nämlich in die heiligen Hallen aka das Zuhause von Patrick Bauer und Georg Leditzky mit. Patrick und Georg haben sich in einer lichtdurchfluteten Altbauwohnung auf der Margaretenstraße ein Zuhause geschaffen, welches in jedem noch so kleinen Winkel pure Inspiration ist.

Jedes Bild, Möbelstück oder noch so kleines Designelement scheint für genau diesen Platz geschaffen zu sein und erzählt eine Geschichte. Vintage Leuchten, stimmige Wandfarben und farbenfrohe Teppiche. Unterschiedliche Stile und Muster fügen sich zusammen und ergeben ein harmonisches Ganzes. Im Wohnzimmer stehen die Balkontüren zum bepflanzten Außenbereich offen, die Leinengardine weht sachte im Wind, man hört die Vögelchen zwitschern und vergisst beinahe, dass man sich unweit einer belebten Straße befindet. Bei chilliger Musik und mit einem duftenden Kaffee aus der French Press wurde ich von den beiden empfangen und durch ihr gemütliches, wohnsinniges Zuhause geführt.

Ich freue mich riesig euch heute in diese inspirierende Wohnung mitnehmen zu dürfen und hoffe euch gefällt das Zuhause von Patrick Bauer und Georg Leditzky genauso gut wie mir. Na dann… kommt mal rein!

Durch “Die Sellerie” wächst die Liebe zum Interior Design und schönem Wohnen stetig!

Georg und Patrick, stellt euch doch bitte kurz mal vor. Wer seid ihr zwei und wo wohnt ihr überhaupt?

Wir heißen Patrick Bauer und Georg Leditzky und wohnen im 4. Wiener Bezirk – gleich am Ende der Kettenbrückengasse. Gemeinsam betreiben wir den Concept Store Die Sellerie. Unser Showroom befindet sich in der Burggasse 21 am Spittelberg im 7. Bezirk – außerdem kann unser Sellerie-Sortiment im Online-Store geshoppt werden. Wenn wir gerade nicht im Showroom anzutreffen sind oder an anderen „Sellerie“-Agenden tüfteln, arbeiten wir als selbstständige Designer und Artdirektoren in den Bereichen Branding, Corporate Design, Packaging, Editorial Design, Screendesign, Fotografie, Setstyling und Consulting.

Eure Wohnung ist ein Traum! Wie habt ihr sie gefunden und seit wann ist sie die eure?

Vielen Dank erstmal für die lieben Worte! Eine Freundin hat uns auf die damalige Immobilien-Anzeige aufmerksam gemacht – da wir die Naschmarkt-Gegend sehr gut kennen, hier auch bereits gewohnt haben, wurde postwendend ein Besichtigungstermin vereinbart. Nach einem Gastspiel am Siebensternplatz hat es uns eine große Freude bereitet, in unser altes Grätz’l zurückzukehren! Wir wohnen hier nun seit Sommer 2013.

das Zuhause von Patrick Bauer und Georg Leditzky

Was mögt ihr besonders an eurer Wohnung?

Dass wir mitten in der Stadt wohnen können und trotzdem von Verkehrslärm verschont bleiben. Wir lieben es, zu Fuß in den ersten Bezirk zu spazieren, aber ebenso, in unsere (beinahe dörfliche) Hood heimzukommen. Der kleine Balkon in einen grünen Innenhof und die sorgfältig renovierten Details der Räume haben es uns sofort angetan. Die unmittelbare Nähe zum Naschmarkt ist mit Sicherheit ein weiteres Highlight für uns. 

In unseren Zimmern versuchen wir stets eine harmonische Balance zu erzeugen und Kontraste gezielt zu betonen.

offenes Wohnzimmer mit begrüntem Balkon und Leinenvorhängen
Esszimmerbereich mit Vintage Tisch und Sesseln  © Wiener Wohnsinn

Der kleine Balkon in einen grünen Innenhof und die sorgfältig renovierten Details der Räume haben es uns sofort angetan!

Wie würdet ihr euren Einrichtungsstil beschreiben? Hat der sich über die Jahre verändert oder verflogt ihr beim Wohnen schon immer eine konstante Linie?

Ja, unser Einrichtungsstil hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, wobei viele Möbel und Accessoires uns bereits über lange Zeit begleiten. Natürlich haben sich Anforderungen und auch Ansprüche ans Wohnen über die Jahre gewandelt. Der rote Faden wäre wahrscheinlich unsere Liebe zu Details und unser Bedürfnis, eine angenehme Atmosphäre (sei es durch Aufteilung, Licht oder Musik) zu erzeugen. Sowohl für uns als auch für unsere Gäste.

Unser Einrichtungsstil ist sicherlich von unseren diversen Sammelleidenschaften geprägt: Wir lieben Naturfundstücke von Reisen oder Ausflügen, Souvenirs und Kunstgegenstände, die an Sehnsuchtsorten erstanden wurden oder bildende Kunst wie Malerei oder Fotografie. Die dazugehörigen Möbel sind ein bunter Mix aus Second-Hand oder Vintage, Maßanfertigungen und vereinzelten Design-Stücken. In unseren Zimmern versuchen wir stets eine harmonische Balance zwischen „viel“ und „wenig“ zu erzeugen und diese Kontraste gezielt zu betonen. Oft ist „weniger mehr“, manchmal aber unumstritten „mehr mehr“.

Arbeitszimmer mit einem Sofa von andtradition - Wiener Altbau Homestory
Hocker und Teppich von Silvia Gattin

Habt ihr ein absolutes Lieblingsmöbel in eurem Zuhause, an dem ihr besonders hängt?

Das ist schwer zu sagen – wir hängen mittlerweile an fast allen unseren Möbelstücken sehr! Einen besonderen Stellenwert hat auf jeden Fall unsere „Schuhbank“ aus Nussholz, die wir uns für das winzigkleine Vorzimmer unserer letzten Wohnung vom Tischler Roman Winter anfertigen haben lassen. Als dieses zeitlos-schöne Stück dann auch im Vorzimmer unserer neuen resp. aktuellen Wohnung genau zwischen zwei Türen in den Flur passte, haben wir uns ganz besonders gefreut!

Die organische Holzoberfläche ist ein ganz besonderes Sitzvergnügen – nicht nur beim Schuheanziehen! Die massive Bank hat damals aufgrund eines verpassten Lieferzeitpunkts mehrere Tage vermeintlich herrenlos im Stiegenhaus zugebracht, konnte aber aufgrund ihrer massiven Machart zum Glück nicht einfach so weggetragen werden! Wir haben jedenfalls nicht schlecht gestaunt, als wir nach einer Landpartie über unser lang erwartetes, erstes Maßmöbel sprichwörtlich gestolpert sind!

Gestaltungskniffe, die wir im Shop anwenden, finden auch immer wieder in unserer Wohnung Anwendung – und umgekehrt.

Schlafzimmer Inspiration - Homestory von Patrick und Georg von Die Sellerie © Wiener Wohnsinn
das Zuhause von Patrick Bauer und Georg Leditzky

Ihr führt ja den stylischen Concept Store „ Die Sellerie“. Wie stark beeinflusst euch der Laden beim Wohnen und wieviel Sellerie ist in euren eigenen 4-Wänden zu finden?

Viele unserer liebsten Produkte aus dem „Sellerie“-Sortiment haben wir zu Anfang für uns privat gekauft und dann später auch in der „Sellerie“ verkauft. Zum Beispiel den wunderschönen Wasserkrug von Barbara Wihann oder die eklektische Bonbonniere der dänischen Keramikerin Julie Bonde. Die beiden Glasvasen „Marlene“ und „Hildegard“ aus unserer „Sellerie“-Eigenkollektion sind auch stets in unseren eigenen vier Wänden zu finden. Da es uns sehr wichtig ist, dass wir uns für unsere Produkte auch privat entscheiden würden, wandern immer wieder ausgewählte Stücke probeweise zwischen Wohnung und Laden hin und her. Gestaltungskniffe, die wir im Shop anwenden, finden auch immer wieder in unserer Wohnung Anwendung – und umgekehrt. 

Vase Hildegard und Marlene von Die Sellerie

“Dass neu angeschafften Möbel in Europa hergestellt werden, ist mittlerweile ein Pflichtkriterium für uns bei neuen Produkten.”

Habt ihr euch schon vor „Die Sellerie“ mit der Thematik Interieur Design beschäftigt?

Unsere beruflichen Wurzeln liegen im Grafik Design. er Wunsch, einen Raum abseits unserer Wohnung zu gestalten und zu bespielen, war sicherlich einer der Beweggründe, das Projekt „Sellerie“ zu starten. Nicht zuletzt durch diesen Raum wächst die Liebe zum Interior Design und schönem Wohnen stetig!

Was macht für euch ein Zuhause gemütlich? Was ist für euch unverzichtbar , damit ihr euch auch als Gast wohlfühlt.

Licht spielt auf jeden Fall auch eine entscheidende Rolle, damit wir uns richtig wohlfühlen – wir lieben indirekte Beleuchtung und Kerzenlicht. Manchmal braucht es nicht viel mehr als eine Kerze und passende Musik, damit einem gelungenen Abend nichts mehr im Wege steht!

Apropos Leuchten. Sind die alle Vintage und woher habt ihr sie denn?

Tatsächlich stammen fast alle unsere Leuchten aus dem Vintagemöbel-Geschäft Bananas. Wir sind seit nunmehr 15 Jahren große Fans des liebevoll ausgewählten Vintage-Sortiments in der Kettenbrückengasse 15. Die beiden Stehleuchten im Schlafzimmer hat sich Georgs Mutter für ihre erste Wohnung in den 1970er-Jahren gekauft – nach einem Gastspiel im Waldviertel sind sie nun zum Glück wieder in Wien gelandet! Die Vorzimmer-Leuchten stammen von Frederik Rojé. Die Schreibtischlampe FlowerPot wird nach dem Entwurf von Verner Panton von „&tradition“ produziert.

Vintage Leuchte von Bananas Wien © Wiener Wohnsinn
Floer Pot VP 3 Verner Panton

“Gerade bei Bildern oder Zeichnungen ist es oft Liebe auf den ersten Blick“

Besonders positiv sind mir persönlich eure stimmigen Wandgestaltungen aufgefallen. Wie geht ihr bei der Suche und Wahl nach geeigneten Bildern und Gemälden vor? Habt ihr ein paar Favoriten, die ihr uns nennen mögt?

Die Entscheidungen für unsere Grafiken, Fotos oder Bilder sind eigentlich durch die Bank aus dem Bauch heraus getroffen worden. Gerade bei Bildern oder Zeichnungen ist es oft „Liebe auf den ersten Blick“. Manche der Bilderwände in unserer Wohnung „dürfen“ wachsen, andere wiederum wollen bei Neuzugängen neu gedacht und zusammen gestellt werden. Viele unserer Bilder haben wir am Naschmarkt-Flohmarkt und bei unseren lieben Freund/innen von Bananas aufgestöbert. Auch in der Galerie von Elena Mildner – übrigens gleich neben der „Sellerie“ werden wir immer wieder fündig und freuen uns dann umso mehr, wenn wir junge Künstler/innen wie zum Beispiel Alina Dmitrieva, Linda Steiner oder Markus Tozzer.

Die Prints des Schweizer Designstudios „Bienvenue Studios“ sind für uns aus unserem Wohnzimmer nicht wegzudenken und sind auch in unserem Webshop zu erstehen. Hier bei Kunstabhinterhof staunen wir immer wieder beim Schmökern und freuen uns über die bunte Auswahl lokaler Künstler und Künstlerinnen.

das Zuhause von Patrick Bauer und Georg Leditzky © Wiener Wohnsinn
Gemälde der Künstlerin Alina Dmitrieva © Wiener Wohnsinn

Neben der Kunst sind auch die Wandfarben sehr passend gewählt. Wisst ihr noch von welchen Herstellern die sind und wie die Töne heißen?

Wir haben gerade fieberhaft nach den beiden Farbcodes gesucht, sind aber leider in unserer offiziellen „Wohnungs-Mappe“ nicht fündig geworden – es handelt sich um zwei warme Grautöne, die wir uns kurz vor dem Einzug bei „100% Farbe“, einem Farbenmeister von ADLER, anmischen haben lassen. Das dortige Team hat uns bereits des Öfteren durch kompetente Beratung begeistert. Am besten mit einer Farbprobe im Shop vorbeischauen!

“Wir sparen gerade auf eine kleine Wohnzimmer-Revitalisierung”

Gibt  es ein Stück (Möbel, Kunst oder Accessoire), das auf euer Wunschliste ganz oben steht und wenn ja, was wäre das denn?

Wir würden uns wahnsinnig gerne ein abstraktes Gemälde vom in Wien ansässigen Künstler Markus Tozzer gönnen. Wir sind ganz große Fans seiner Kunst! Weiters sparen wir gerade auf eine kleine Wohnzimmer-Revitalisierung: Tisch und Sessel in blackblue von Stattmann Furniture, deren Möbel wir auch über die „Sellerie“ vertreiben, stehen seit einiger Zeit auf unserer Wunschliste. Außerdem gibt unser IKEA-Sofa, das nun bereits mehr als 15 Jahre und entsprechend viele Umzüge auf dem Buckel hat, nun langsam aber sicher den Geist auf. Bevor wir hier allerdings Nägel mit Köpfen machen können, möchte sich gut überlegt werden, auf welches neue Sofa wir setzen (sic!) wollen! Dass es in Europa hergestellt wird, ist mittlerweile ein Pflichtkriterium für uns bei neuen Produkten. Sowohl für unser Zuhause als auch den Shop.

Wohnzimmer von Patrick Bauer und Georg Leditzky © Wiener Wohnsinnige Homestories
das Zuhause von Patrick Bauer und Georg Leditzky - eine Wiener Wohnsinnige Homestory

“Licht spielt auf jeden Fall auch eine entscheidende Rolle, damit wir uns richtig wohlfühlen”

Ihr wohnt ja in einem sehr kreativen, belebten Fleckchen Wiens. Was muss man in euer Hood unbedingt besucht und gesehen haben?

Auf jeden Fall den Flohmarkt am Naschmarktparkplatz – some things never get old! Weiters liegt das „Filmcasino“ in unmittelbarer Nähe: Eines unser absolut liebsten Kinos der Stadt. Wir schlendern wahnsinnig gern durch die Kettenbrückengasse oder die Schleifmühlgasse mit ihren vielen Special-Interest und Inhaber/innengeführten Shops. Das wunderschöne Stoff- und Textilsammelsurium aus aller Welt von Henny Abraham in der Schleifmühlgasse 13 ist immer wieder einen Besuch wert. Bei „Babette’s“ gibt es eine liebvoll kuratierte Auswahl an Kochbüchern für jeden Geschmack. Am besten mit einem köstlichen Coffee-to-Go aus der Kettenbrückengasse von Caffe vom See.

Wo geht ihr selbst gern shoppen und welche Lokale mögt ihr in Wien am liebsten?

Bei den beiden Lebensmittelgeschäften Bauernladen Helene und dem Gärtnergschäftl decken wir uns mit saisonalen und regionalen Köstlichkeiten ein. Dass es in unserem Grätz’l neben dem Angebot des Naschmarkts auch noch derartige unabhängige Geschäfte gibt, finden wir sehr super! Die „Sellerie“-Blumensträuße stammen fast immer von Blumengestalten die drei Inhaberinnen beraten uns seit vielen Jahren mit Hingabe! Und wir sind große Fans ihrer ganz besonderen Ästhetik!

Afrikanische Kunst und andere Schätze aus der ganzen Welt präsentieren Lore Sander und Werner Pilz in ihrem liebevoll geführten Design-Shop Habari – immer wieder ein Augenschmaus! Unsere Teppiche stammen, wenn nicht Second Hand, aus dem Minimalist-Wonderland Volta in der Siebensterngasse. Oder von Silvia Gattin in der Hollandstraße, wo happy Hippieträume wahr werden.

Last-but-not-least unsere Lieblingsadressen für Vintage-Möbel und -Accessoires: Patricia und Ernst Hahnbauer führen das „Bananas“ mit ganz viel Herz und zaubern immer wieder den Charme vergangener Jahrzehnte in unser Wohnzimmer und ein Lächeln auf unsere Lippen. Viel zu selten schaffen wir es ins „Catrinette“ im 9. – ebenfalls eine nostalgische Wunderkammer.

Frisch gezapftes Murauer schmeckt uns am besten im benachbarten „Aromat“, die köstlichen Gemüsegerichte und vorzügliche Wein-Selektion der „Alma Gastrotheque“ locken uns immer wieder in die große Neugasse. Wenn es etwas deftiger sein darf (resp. soll), dann sind wir sehr gerne bei den „3 Buchteln“ zu Gast.

Kücheninspiration in einem Wiener Altbau © Wiener Wohnsinn

Na, hab ich euch zuviel versprochen? Eine wahre Wunderkammer ist das Zuhause von Patrick Bauer und Georg Leditzky , nicht wahr? Ich hoffe euch hat die Home Tour genauso gut gefallen und inspiriert wie mich. Falls ihr noch Lust auf weitere Homestories bekommen habt, schaut doch mal HIER vorbei.

Wohnsinnige Grüße,
Melanie

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Ein ganz wunderbarer Artikel, sehr inspirierend! Von welchem Designer stammt das schöne Zweisitzer-Sofa mit dunklem Bezug und Holzgestell?
Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main von Daniela

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