2. 3. 2024

{home tour} Das Zuhause der Architektin Spela Leskovic von AKSL

Unsere heutige Wiener Wohnsinnige Homestory führt uns in den hippen 7. Bezirk namens Neubau. Ein aufregender Ort, der für seine Kunst und Kultur bekannt ist. Kleine Shops und Boutiquen teilen sich den Platz mit netten Beisln und coolen Cafés.
Hier, inmitten der pulsierenden Kreativszene Wiens, befindet sich das Zuhause der Architektin Spela Leskovic. Die Kreative, die ursprünglich aus Ljubljana, Slowenien stammt, lebt und arbeitet in einer wunderschönen Altbauwohnung, die nicht nur besonders viel Charme hat, sondern darüber hinaus eine perfekte Aufteilung bietet.

Der Zugang erfolgt über einen Eingangsbereich mit einer Windfangtür aus schwarzem Stahl. Durch einen langen Flur, der sich vom Eingangsbereich weg erstreckt, ist es möglich, alle Räume unabhängig voneinander zu betreten.Links befindet sich die gemütliche Küche, deren Blickfang das knallrote offene Regal ist, auf dem sich Marimekko-Geschirr den Platz mit Kochbüchern und Vasen in verschiedenen Größen teilt.

Gleich daneben befindet sich das große Büro, in dem die Architektin ihre Projekte plant und vorbereitet. Besonders auffällig ist die kunstvolle Decke, die sich wie ein Band durch den Raum zieht. Ein Raumteiler mit bunten Zeitschriften und Accessoires trennt den eleganten Besprechungsbereich vom Büro.
Geht man den langen Flur entlang, an dessen Ende der private Wohnbereich beginnt, bleibt man kurz vor einem offenen Bücherregal stehen und wird von fröhlichem Vogelgezwitscher verzaubert.

Sehr spannend fand ich den Salon aka Wohnzimmer, in dem man nicht das klassische Lümmelsofa vorfindet, sondern eine Ansammlung von Sitzmöglichkeiten in verschiedenen Größen. In der Mitte hängen Lampenschirme aus Papier von der Decke, die zusammen mit dem großen Fächer an der Wand ein wenig an ein chinesisches Teehaus erinnern.

Ein bunter Mix aus verschiedenen Farben und Stilrichtungen, die mit der Sammelleidenschaft der Kreativen gewürzt wurden. Ein spannendes Zuhause, das ganz viel Inspiration bietet. Aber am besten seht ihr euch das wohnsinnige Zuhause selbst an – viel Spaß!

Das Zuhause der Architektin Spela Leskovic von AKSL - Wiener Wohnsinnige Homestory
Das Zuhause der Architektin Spela Leskovic von AKSL - Wiener Wohnsinnige Homestory

Liebe Spela, danke, dass wir heute bei dir in deiner schönen Altbauwohnung zu Besuch sein dürfen. Erzähl mal , mit wem wohnst du denn hier und wie groß ist eure Wohnung?

Herzlich Willkommen bei uns. Ich wohne hier mit meinem Mann, unseren zwei Töchtern und einem Rauhaardackel. Die Wohnung ist etwas mehr als 200m2 groß und die Hälfte davon wird als Innenarchitektur Büroräumlichkeiten mit Verbindung zur Küche verwendet. Das Büro kann direkt vom großen Eingangsbereich aus betreten werden und hat auch eine separate Toilette. Die privaten Räume befinden sich alle in der anderen Hälfte der Wohnung.

Wie lange musstet ihr suchen, um so ein Juwel inmitten der Stadt zu finden?

Es war eine der ersten Wohnungen, die wir besichtigten, gleich nach der Corona-Zeit, als wir beschlossen, das Büro, das bis dahin nur ein paar Straßen von unserem Haus entfernt war, unter einem Dach zu vereinen. Ich denke, es war reines Glück und manchmal passieren solche Dinge einfach…

Du hast dein Architekturbüro in deiner eigenen Wohnung untergebracht. Wie lässt sich so Berufliches von Privatem am besten trennen?

Man muss sehr diszipliniert sein, damit man nicht anfängt, im Büro Hausarbeit zu machen oder im Zuhause zu arbeiten. Aber es ist auch sehr gut, dass man, wenn man manchmal lange arbeiten muss, sich trotzdem um den Hund kümmern kann (oder der Hund sich um einen kümmern kann, damit man sich die Beine vertreten kann) oder dass man zwischendurch die Kinder sehen kann, was sonst nur abends oder nachts möglich wäre.

Du bist Architektin und Gründerin der Firma AKSL. Erzähl mal – was genau macht ihr denn? Seid ihr auf ein Gebiet spezialisiert? 

Mein Mann und ich haben die Firma AKSL schon vor 23 Jahren gegründet, als wir noch studierten.
Wir haben uns immer mehr für Innenausbau interessiert, aber auch Einfamilienhäuser haben wir in unserem Büro gemacht. Wir haben in Ljubljana angefangen und als wir vor 7 Jahren nach Österreich gezogen sind, haben wir beschlossen, dass wir neben dem Büro in Ljubljana auch hier ein weiteres Büro brauchen.
In den letzten Jahren haben wir uns viel mit Hospitality Design und der Inneneinrichtung von Hotels beschäftigt, erst kürzlich haben wir das neue Tribe Hotel in Budapest fertiggestellt. Wir lieben es, an der Inneneinrichtung von Häusern und Geschäften zu arbeiten und haben schon immer gerne Bars und Restaurants gestaltet.

“Ich denke, die Wohnung zu finden war reines Glück. Manchmal passieren solche Dinge einfach.”

Wie würdest du deinen Wohnstil einer fremden Person beschreiben?

Ich glaube nicht, dass man einen bestimmten Stil benennen kann. Ich sammle eher Dinge, die mir gefallen, und kombiniere sie so, wie sie meiner Meinung nach am besten funktionieren. Es geht um die Bedürfnisse im Raum und darum, die richtige Balance zu finden, um dem Raum die Atmosphäre zu geben, die er braucht, um die Funktion zu erfüllen, die er erfüllen soll. Es geht darum, sich in einer Einrichtung wohl zu fühlen, in der Möbel, Materialien, Farben und Muster so aufeinander abgestimmt sind, dass sie nicht stören, aber dennoch eine bestimmte Geschichte erzählen.

Gibt es noch Projekte in deiner Wohnung, die du noch gerne umsetzen möchtest?

Die Küche! Wir haben noch die Küche des Vorbesitzers. Küchen sind immer sehr spezifische Orte, die viel mit der Art des Wohnens zu tun haben. Sie müssen entweder als Verbindungsraum für alle Bewohner einer Wohnung funktionieren oder zumindest als perfekte Ergänzung zu einem Gesamtkonzept. Es hängt alles davon ab, wie viel Zeit und Lust eine Familie in der Küche verbringen muss. Für die einen ist sie nur ein nettes Möbelstück (zum Essen), für die anderen ist sie der Hauptort, an dem alle wichtigen Informationen während des Kochens und Essens ausgetauscht werden.

Was gehört für dich zu einem gemütlichen Zuhause dazu? Was macht für dich eine Wohnung zu einem Zuhause? 

Es sollte mindestens einen besonderen Ort in der Wohnung geben, von dem alle wissen, dass er ihnen gehört. Es muss mindestens einen Raum geben, in dem alle zusammenkommen und ihre Zeit genießen können, und es muss für jeden einen sicheren Ort geben, an den er sich zurückziehen und allein sein kann, wenn er es braucht. Die Dinge, mit denen man sich an diesen Orten umgibt, machen aus einer Wohnung ein Zuhause.

Das Zuhause der Architektin Spela Leskovic von AKSL
Das Zuhause der Architektin Spela Leskovic von AKSL

Hast du ein Lieblingsstück in deinen 4 Wänden und wenn ja, welches ist das? Und gibt es vielleicht eine Geschichte dazu? 

Oh, das ist so schwer zu beantworten! Kann ich zwei beschreiben? Eigentlich habe ich zwei. Einer ist neben dem Büro und der andere im Wohnzimmer. Das erste Lieblingsstück ist morgens, wenn ich Kaffee trinke und den Tag plane. Das mache ich normalerweise auf einem rosa Lupina-Stuhl von Niko Kralj, einem berühmten slowenischen Stuhldesigner, dessen Stuhl Rex auch Teil der MoMa-Kollektion ist. Der Stuhl steht in meinem Büro, wo ich jeden Tag den Tag beginne, meine Arbeit plane und meine Gedanken sammle, bevor die Besprechungen beginnen.
Der andere, ein Stuhl von Hem, ist ein Geburtstagsgeschenk von meinen Eltern und meinem Mann. Er steht neben dem wunderschönen Kachelofen in unserem Wohnzimmer. Ein Sessel, in dem ich lese, einen spannenden Film schaue, mich entspanne, oder einfach dem Knistern des Holzes im Kamin lausche.

Wo findest du Inspiration für deine Projekte?

Ich bin ein großer Kunstliebhaber, Museen nähren mich und halten meine Fantasie in Gang. Die Städte, die Menschen, die Mode sind immer wie ein Leitfaden für mein kreatives Denken. Ich mag es nicht, einen Weg zu finden und dann denselben Weg zu wiederholen. Lieber finde ich kleine Wege und schau, wohin sie mich führen.

Ich habe den Eindruck, dass du sehr viel Liebe zum Detail hast und ein außergewöhnliches Gespür für Deko-Arrangements . Wo findest du denn deine ganzen Stücke? Gibt es ein paar Lieblings Brands?

Ich danke dir! Es sind die Details, die ein Design von einem anderen unterscheiden. Ich habe keine Lieblingsmarken, eher Lieblingsdesigner, die dann für verschiedene Marken entwerfen. Wenn mir etwas gefällt, schaue ich es mir an und lerne mehr über den Designer und seine Arbeit.

“Küchen sind immer sehr spezifische Orte, die viel mit der Art des Wohnens zu tun haben.”

Wo kaufst du am liebsten in Wien ein? Hast du ein paar Stores, die du regelmäßig besuchst?

Ich kaufe gerne im Kopenhagener Hus in der Neubaugase und im kürzlich eröffneten 1. Stock von Calienna ein. Ich mag Manufactum und Behan&Thurm im 1. Ich mag die Buchhandlung im MQ und die Museumsläden. Einige Stücke, die mir gefallen, habe ich mich aber online gefunden.

Du bist ja ursprünglich aus Slowenien, genauer gesagt aus Ljubljana. Was ist deiner Meinung nach der große Unterschied zwischen den beiden Städten? 

Der offensichtliche Unterschied ist die Größe der Stadt, die den Lebensstil der Menschen, die in ihr leben, anders gestaltet. In Ljubljana habe ich immer das Gefühl, dass ich viel mehr Zeit habe, weil alles so nah und schnell erreichbar ist. Die Leute kaufen ihre Wohnungen, was dort ganz normal ist, und nehmen sich die Zeit, Architekten mit der Gestaltung ihrer Innenräume zu beauftragen. In Wien mieten die meisten Leute, die ich kenne, ihre Wohnungen und ziehen je nach den Bedürfnissen der Familie um. Dementsprechend geben sie mehr Geld für Möbelstücke als für die gesamte Einrichtung aus. Diejenigen, die Wohnungen kaufen, tun das natürlich auch. Aber der Anteil der Familien, die eine Wohnung besitzen oder mieten, ist im Vergleich zu Ljubljana geringer.

Wenn du Besuch aus deiner Heimat bekommst – wie sieht der perfekte Tag.

Einen perfekten Tag verbringen wir in der Gegend um den 7., 6. und 1. Bezirk. Gehen frühstücken, dann spazieren, shoppen und in Museen gehen. Auf jeden Fall in Museen! Wir mögen Theater und Oper, mit meiner Mutter gehe ich viel spazieren und mit Freunden schnappen wir uns Fahrräder und fahren damit herum. Wien ist nie langweilig, weil es so viele verschiedene Teile der Stadt hat. Manchmal fahren wir in einen anderen Stadtteil, nur um eine wunderschöne Wotrubakirche oder eine Klimt-Villa zu sehen. Im Sommer verbringen wir die Abende gerne beim Heurigen im 19. Bezirk. Der Ausblick auf die Stadt ist hier nicht zu toppen.

Ich hoffe euch hat das Zuhause der Architektin Spela Leskovic von AKSL genauso inspiriert wie mich. Und wenn ihr nun noch mehr Lust auf Wohnsinn bekommen habt, findet ihr hier alle bisher erschienenen Homestories.

Wohnsinnige Grüße,
Melanie

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