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Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Blogpost je so sehr erwartet wurde wie dieser. Selbstgemachter Senfkaviar ist anscheinend das kulinarische Must-Have dieses Jahres. Nicht ohne Grund ist das Topping der neue Stern am Küchenhimmel, passt es doch zu beinahe allen pikanten Gerichten. Sei es für ein belegtes Brot, ein Fleischgericht, einen Eintopf , einen (Kartoffel)Salat oder eine Grillpfanne… Einer Vinaigrette verleiht der Senfkaviar das gewisse Etwas und nicht zu vergessen sei die Eierspeis. Die schmeckt unglaublich mit der Wunderzutat.
Ich habe die Delikatesse letztes Jahr zum ersten Mal in einem Restaurant gekostet und war sofort angetan von dem Geschmack. Wer mich kennt, weiß wie sehr ich die angenehme Schärfe von Dijonsenf mag. Dass ich Senfkaviar mag, war also naheliegend.
In vielen Feinkostläden suchte ich danach, bin aber nicht wirklich fündig geworden. Also beschloss ich nach reichlicher Recherche im Internet meinen eigenen veganen Kaviar herzustellen.

Ich mag die weichen und doch bissfesten Körner unheimlich gern. Sie geben jeden Gericht eine besondere (Senf)Note und eine angenehme Schärfe. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Varianten den Senfkaviar anzusetzen. Man kann die Senfsaat mit Weißweinessig, Apfelessig oder auch Himbeeressig ansetzen, mit Apfelsaft oder ohne. Wie es einem beliebt und am besten schmeckt. Die Schärfe hängt ganz stark von den Senfkörnern ab. Generell gilt, je dunkler die Senfsamen desto schärfer der Kaviar.

Veganer Kaviar aus Senfsaat
Zutaten :
ein ausgekochtes Glas mit 250ml Füllungsvermögen
90 g (gelbe) Senfkörner
150 ml hochwertigen (Weißwein)Essig
3 EL Wasser
1 TL Salz
2 EL Pfefferkörner
1 kleine Handvoll Thymianzweige
2 Lobeerblätter
1 gehäufter TL Honig
Zubereitung:
Die Senfsamen in ein feinmaschiges Sieb geben und unter fließendem Wasser kurz abspülen um die Bitterstoffe zu entfernen. Die Senfkörner nun mit dem Honig in das Glas füllen, beiseite stellen. In einem kleinen Topf die übrigen Zutaten kurz aufkochen lassen, dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Thymian und Lorbeer unbedingt noch während dem Abkühlen im Sud lassen, durch das “Nachziehen” entfalten die Gewürze erst richtig ihr Aroma.
Mit einem feinen Sieb den abgekühlten Sud in das Glas mit den gewaschenen Senfkörnern füllen, kurz umrühren. Nicht wundern, zu Beginn ist sehr viel Flüssigkeit übrig, die aber in den nächsten Stunden von den Senfkörnern aufgesaugt wird. Bei Raumtemperatur die Senfsamen nun 24 Stunden lang bei geschlossenem Deckel ziehen lassen.
Am Folgetag das Glas öffnen, mit einem sauberen kleinen Löffel umrühren , eventuell ein wenig Essig nachschütten, damit der Senfkaviar von Flüssigkeit bedeckt bleibt. In den Kühlschrank stellen.
TIPP: Am besten schmeckt der Senfkaviar nach weiteren zwei Tagen Ziehen im Kühlschrank. Hier hält er sich übrigens gekühlt 2-3 Monate, wichtig dabei ist nur, dass ihr immer mit einem sauberen Löffel eine Portion Senfkaviar entnehmt.

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt
Ihr könnt mit den Zutaten reichlich experimentieren. Dunkle Senfsaat macht den Senfkaviar viel schärfer als helle Senfsaat. Himbeeressig gibt dem Topping eine interessante Farbe. Wer es lieber süßer mag, kann einen Teil des Essigs gegen Apfelsaft tauschen. Oder anstelle dem Honig Ahornsirup nehmen. Eine feine Zitrusnote bekommt das Topping, wenn man ein paar Zitronenzesten und etwas Zitronensaft einer Biozitrone in den Sud gibt. Da fallen mir noch viele weitere Ideen ein..
Ich bin jedenfalls total im Senfsaat-Ansetzfieber und werde in den nächsten Wochen verschiedene Varianten ausprobieren.
So ein selbstgemachter Senfkaviar ist übrigens auch ein tolles Gastgeschenk – sorgt euch also nicht, dass ihr eventuell zu viel davon ansetzt. Ich könnte mir kein besseres Geschenk für eine Grillerei vorstellen, als dieses süß-scharfe Gläschen Glück.
Wer aber lieber kauft als selbst herstellt , dem sei diese Adresse ans Herz gelegt. Annamax aus Bad Goisern hat viele verschiedene Varianten im Sortiment. (unbezahlte/unbeauftragte Werbung)

Sucht ihr nach einer Rezeptidee ?
Heut morgens belegte ich mir eine Scheibe Brot mit Avocado, frischem Babyspinat, Radieschen, Schafskäse, Sesamkörner und zwei Teelöffel selbstgemachter Senfkaviar. Mehr braucht es nicht, um mich glücklich zu machen – außer vielleicht noch eine Tasse Kaffee.
Ich wünsch euch jedenfalls gutes Gelingen und viel Spaß beim Experimentieren mit dem leckersten Topping überhaupt.
Mehr wohnsinnige Rezeptideen findet ihr hier.
[…] Senfkaviar (Anleitung gibt’s zum Beispiel bei Wienerwohnsinn) […]