{job report} Viktoria&Viktor – Fair Fashion aus Österreich

Ich bin immer wieder auf der Suche nach neuen Trends und auch österreichischen Designer Labels die schöne, gut geschnitten Mode produzieren. Selbst eine Verfechterin der Capsule Wardrobe, liebe ich Marken, die zeitlose, schlichte Mode herstellen, welche sich super miteinander kombinieren lässt. Bei meiner Recherche bin ich auf das österreichische Label Viktoria&Viktor gestossen. (Im Beitrag Capsule Wardrobe habe ich schon kurz davon berichtet). Hinter der Marke steht die junge Wiener Modedesigner Viktoria Peschl, die seit geraumer Zeit die österreichische Modeszene aufmischt und mit ihren 27 Jahren schon viel erreicht hat. Im ihrem Showroom im 6. Wiener Gemeindebezirk Bezirk, der auch gleichzeitig Werkstätte ist, findet man wunderschöne, nachhaltige Mode für jeden Anlass.

Die Schnitte sind dabei zeitlos schön, schlicht und passen zu jeder Figur und jedem Alter. Die Kollektion ist überwiegen von gedeckten Farben geprägt. Je nach Saison runden ein paar aussergewöhnliche Farben, wie aktuell strahlendes Flieder und sanftes Lindgrün das Farbspektrum ab. In meinem heutigen
Beitrag möchte ich euch das Label Viktoria&Viktor – Fair Fashion aus Österreich und das Konzept hinter der Marke vorstellen. Ich habe die junge Designer in Ihrem Atelier besucht und mit ihr über ihr Modeunternehmen und die Philosophie hinter der Marke gesprochen.

Ein kleiner, feiner Salon wie damals.

Betritt man das Geschäft der jungen Designerin Viktoria Peschl, dann kann man nicht nur die coole, zeitlose Mode bewundern sondern auch beobachten wie die einzelnen Stück handgefertigt im Atelier hergestellt werden. Dieser Aspekt macht das Einkaufserlebnis besonders und die Marke noch greifbarer. Inspiriert von den berühmten Salons der Jahrhundertwende verbindet das Label Showroom und Atelier in einem Geschäftsraum. Jedes einzelne Stück entsteht dabei in dem Atelier selbst und wird mit viel Sorgfalt und Liebe von Hand genäht. Bei der Verarbeitung achtet Viktoria Peschl auf die Verwendung von nachhaltigen, ökologische Textilien und versucht dabei die Stoffproduktion für ihre Entwürfe möglichst lokal zu gewinnen um Umweltschäden möglichst gering zu halten. Mit ihrer Idee die Kollektionen per Hand zu Nähen hat die Designerin sich eine Nische geschaffen und einen Namen in der Branche gemacht.

Schlicht, zeitlos und elegant

Die Designs von Viktoria&Viktor sind sehr schlicht und unkompliziert. In der Kollektionen findet man gerade, einfache Schnitte, die sich sehr gut unabhängig von Alter und Anlass stylen lassen. Durch das schlichte Design ist die Mode ein idealer Begleiter im Alltag und lässt sich Casual Chic fürs Büro kombinieren, gemütlich lässig für eine entspannten Nachmittag oder elegant mit den richtige Accessoires für einen besonderen Anlass. Da immer mehr Leute auf nachhaltige, fair hergestellte Mode achten und es dabei auch eine steigende Nachfrage nach fair produzierter Brautmode gibt hat das Label Viktoria&Viktor ihre Kollektion um eine Bridal Collection erweitert. Alle Bräute, die demnächst „Ja“ sagen und noch ein passendes, schlichtes Brautkleid suchen sollten die Kollektion des Labels ansehen. Hier findet die moderne Braut von heute schöne, schlichte Brautkleider und auch moderne Ensembles bestehend aus wunderschön fallenden Röcken und Crop Tops. In manchen Entwürfen findet man Details aus Spitze, dennoch überwiegen hier auch bei den Brautkleider gerade, schlichte Schnitte.

Hier geht es weiter zum Interview mit Viktoria Peschl, der Designerin und Gründerin von Viktoria&Viktor.

Viktoria&Viktor – Fair Fashion aus Österreich – handmade in Vienna

Liebe Viktoria, mit 27 Jahren hast du als Modedesignerin bereits viel erreicht und bist erfolgreich mit deinem Label Viktoria&Viktor. Wie war dein Werdegang, wusstest du schon immer, dass du in dem Bereich arbeiten möchtest?

Den Moment mit dem Gedanken „Ich möchte Modedesignerin werden.“ gab es so nie. Den Drang, Kreatives zu schaffen, entwickelte ich schon früh – und meine Eltern unterstützten diese Kreativität, seitdem ich auf zwei Beinen stehen kann. Konkret in Richtung Mode schupsten mich ein paar Zeichnungen von Roberto Cavalli, die ich im Sommer 2008 in einer Zeitschrift sah. Meine Mutter zeigte mir daraufhin, wie man Figurinen aufs Blatt bringt – und die Lust am Entwerfen ist seitdem nicht erloschen. Auf die Modeschule gegangen bin ich allerdings erst nach der Matura, da ich meine allgemeine Ausbildung am Neusprachlichen Gymnasium noch abschließen wollte (und mit 13 absolut noch nicht sicher war, ob ich mich später auch wirklich noch für Mode interessieren würde). Doch so war es und so folgten auf zwei Jahre Modekolleg an der Herbststraße zwei Meisterklassen – eine für Damen- & die andere für Herrenschneiderei. Für den Sprung in die Selbstständigkeit gab es im Endeffekt zwei Gründe. Zum einen fiel es mir immer schwer, unter der Leitung von anderen kreativ zu sein (das war schon in der Ausbildung manchmal ein Problem). Zum anderen fand ich die Modebranche, wie sie vor ein paar Jahren war (und teilweise leider immer noch ist), fürchterlich abschreckend und mir wurde schnell klar, dass es hier Veränderung braucht und ich diese gerne (wenn auch in überschaubarem Ausmaß) mit meiner Mode schaffen möchte.

Dein Label heißt „Viktoria & Viktor“ verratest du uns wer Viktor ist, warum er Teil des
Markennamens ist und wofür er steht?

Viktoria&Viktor macht Mode für Mann & Frau und bietet auch einige Unisex-Schnitte an. Wir arbeiten immer mehr an Designs, die für alle Geschlechter tragbar sind, und verfolgen den Gedanken, dass Du Dich bei Viktoria&Viktor nicht entscheiden musst, ob Du Viktoria oder Viktor sein möchtest – hier ist für jede*n was dabei!

Wie würdest du die Mode und das Konzept von Viktoria&Viktor beschreiben? Was macht eure Mode so besonders?

Wir machen Mode für stil- und umweltbewusste Menschen. Für Personen, die sich für einen verantwortungsvollen Konsum entscheiden und den kleinen feinen Luxus mit gutem Gewissen genießen wollen. Für Personen, die sich gern gut kleiden, aber morgens nicht ewig vorm Kasten stehen wollen.Daher konzipieren wir unsere Kollektionen so, dass alle Stücke untereinander und mit bestehenden Favoriten im eigenen Kleiderschrank kombinierbar sind. Wir machen Basics mit dem gewissen Etwas, die sich dadurch leicht up- und downdressen und an jeden Anlass anpassen lassen. Wir designen Kleidung, die Chic und Casual verbindet, und dabei so gemütlich ist, dass man sie nicht mehr ausziehen möchte. Und das Beste daran? Wir produzieren alles selbst in Wien. Bei uns weißt Du, wo Deine Kleidung produziert wird – und wenn Du bei uns vorbeischaust, hast Du sogar ein ganz genaues Gesicht dazu. :)

“Ich stoße in meiner Selbstständigkeit tatsächlich oft an meine Grenzen, aber die kreativen Ideen sind mir dabei noch nie ausgegangen.”

“Pure Schlichtheit unterstreicht pure Schönheit.”

Ihr habt auch eine Bridal Collection lanciert. Wie würdet ihr die typische Viktoria&Viktor Braut beschreiben? Wie ist das Thema Nachhaltigkeit im Bereich der Brautmode besetzt, ist es aktuell noch eine Nische?

Eine Braut in Viktoria&Viktor ist selbstbewusst, schaut nach vorne – freut sich auf diesen Tag, aber gibt ihm nicht die ultimative Gewichtung – sondern freut sich noch mehr darauf, was danach kommt. Es geht darum, wer sie selbst in ihrem Kleid ist – und nicht, wie das Kleid an ihr aussieht. Als Viktoria&Viktor-Braut darf sie sich nie verkleidet fühlen, sondern in all ihren Vorzügen unterstrichen. Pure Schlichtheit unterstreicht pure Schönheit. Eleganz in der Einfachheit. Wo wir vom Wort Nachhaltigkeit mittlerweile in fast allen Bereichen nahezu erschlagen werden, so

hat es tatsächlich in der Brautmode noch nicht so wirklich Einzug gefunden. Mir als Gründerin eines Unternehmens, das diesen Anspruch an Langlebigkeit in Produktion und Design seit der ersten Minute an verfolgt, ist es ein wenig ein Rätsel, wie man mehrere hundert bis teilweise tausend Euro für ein Kleid hinblättert, das man dann nur für ein paar Stunden trägt und welches dann im Kasten verstaubt. Das Ziel unserer Bridal Collection ist es, Stücke zu kreieren, die Du nach Deiner Hochzeit (vielleicht in etwas anderer Kombination) weiterhin tragen kannst. Unsere

Braut schaut eben nach vorne – und freut sich auf das, was nach dem großen Tag kommt.

Was ist für dich Modetechnisch ein absolutes No-Go?

Unbequem gekleidet zu sein. Wenn sich jemand in seiner Kleidung nicht wohl fühlt, sieht man das sofort. Du kannst noch so gut ausschauen, aber wenn die Ausstrahlung nicht stimmt, dann passt der ganze Look nicht. Womit ich mir allerdings wirklich schwer tue, sind semi-blickdichte Strumpfhosen im eigenen Hautton.

In welche guten Basics sollte man deiner Meinung nach investieren, und mit welchen
Kleidungsstücken ist man immer gut angezogen ohne overdressed zu wirken?

Basics in den Farben, in denen man sich selbst wohl fühlt – wie vorhin gesagt, strahlt man dieses Wohlgefühl aus und trägt diese Stücke dann wirklich gerne und oft.

Das perfekte Outfit, ohne overdressed zu wirken?

Ein Outfit ganz in Schwarz. Schlicht, elegant, und nie zu viel. Bei Männern? Da hat‘s mir außerdem immer schon die helle Jeans mit weißem lockeren Hemd angetan.

“Wir setzen designtechnisch ganz bewusst auf Zeitlosigkeit.”

Ich finde in Punkto Styling greifen Mode, Make-up und Düfte ineinander und machen einen Look und Outfit komplett. Hast du ein Lieblingsparfum?

Mein Lieblingsparfum ist Apothecary Wildrose von Korres. Hab mir sagen lassen, es riecht wie Chloe. Man könnte also meinen, das etwas naturverbundenere Chloe.

Wenn du an deinen Kleiderschrank denkst, hast du ein Lieblingsstück, das dich schon viele Jahre begleitet und von dem du dich nicht trennen kannst

Stück ist für mich aber irgendwie der alte Maleranzug meiner Mama – ein blauer Onesie, der einfach unendlich gemütlich ist und in dem man sich zugleich ungewöhnlich sexy fühlt, und der tatsächlich die Inspiration für unseren RONJA Jumpsuit war.

Wenn man in der Kreativ- und Kunstbranche arbeitet gibt es auch Momente wo einen die Kreativität verlässt. Wo holst du dir deine Inspiration und was hilft dir kreativ zu sein?

Inspiration findet sich für mich irgendwie überall. Das kann ein alter Holzstuhl sein, das Licht an einem Sommerabend, die Anordnung von Pflastersteinen oder der Geruch von frisch gemähtem Gras. Ich stoße in meiner Selbstständigkeit tatsächlich oft an meine Grenzen, aber die kreativen Ideen sind mir dabei noch nie ausgegangen. Ich muss mich eher immer zügeln, nicht schon wieder ein neues Stück in die Kollektion aufzunehmen. Ich hoffe, ich verschrei‘s jetzt nicht – und diese Kreativität bleibt nie aus!

Obwohl dein Label für Nachhaltigkeit und zeitlos schöne Mode steht, gibt es einen Fashion Trend den du aktuell spannend findest?

Es gibt viele Trends, die ich spannend finde – und häufig sind genau die am spannendsten, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Das Spannendste an Trends ist allerdings für mich, dass es häufig Dinge sind, die man sich noch vor ein paar Jahren überhaupt nicht vorstellen konnte – und plötzlich gefällt es einem dann doch.

Wir gehen designtechnisch ja tatsächlich wenig auf Trends ein, sondern setzen hier ganz bewusst auf Zeitlosigkeit. Wonach wir uns aber schon richten, sind Farbtrends. Vor ein, zwei Jahren wurde ich mal gefragt, ob es denn Farben gäbe, die ich total ausschließen würde. Damals meinte ich: „Also ich finde so ziemlich an jeder Farbe etwas Schönes – aber womit ich mir wirklich schwer tue, ist Lila, also das wird‘s wohl kaum spielen.“ Und siehe da: In der aktuellen Kollektion gibt‘s drei verschiedene Lilatöne – und mir gefällt‘s.

Wo geht Viktoria Peschl gerne in Wien shoppen? Gibt es andere spannende österreichische Modelabels, deren Mode du gut findest?

Ganz ehrlich? Ich hab kaum Zeit shoppen zu gehen und ganz viele Dinge „verbiete ich mir“, weil ich’s ja selbst machen könnte. Was ich aber darf sind Strickware und Unterwäsche. Und da gibt‘s drei klare Favoriten: Ebenbild, Körbchen und Dariadéh.

Was sind deine Lieblingslokale in Wien um gut Essen zu gehen oder auf Drink am Abend?

Gern essen geh‘ ich ins TomaTuTiempo in der Zieglergasse oder ins Mochi auf der Praterstraße, da wird man nie enttäuscht und die Atmosphäre ist einfach fein – ein bisschen wie Urlaub. Das Bier schmeckt im Sommer am besten am Donaukanal, während die Füße am Kai hinunterbaumeln und die Sonne langsam untergeht. Und die besten Cocktails trinkt man in der Miranda Bar im 6. (zufälligerweise nur ein paar Gassen von unserem Atelier entfernt).

Wie sieht ein perfektes Wochenende bei dir aus? Hast du Lieblingsplätze in Wien?

Ein perfektes Wochenende beginnt ohne Wecker, mit Kaffee im Bett und ohne viel Plan. Einfach nach Lust und Laune entscheiden, was die nächste Stunde bringt. Zu Lieblingsplätzen schlendern, oder neue Lieblingsplätze entdecken. Die besten Tage sind immer die, wo Dinge einfach passieren, ohne dass vorher viel am Plan stand.

Der Sommer steht vor der Türe, hast du schon Urlaubspläne?

Ich nehm ein paar Tage Auszeit am Berg – fern von Wien und fern vom Internet. Und dann genieß’ ich den Sommer in Wien – und das mein’ ich ernst. „Nix is’ so schön wie der Sommer in Wien“ ist definitiv ein bissl übertrieben – aber ich hab den wirklich gern – da flaut alles ein wenig ab, es ist heiß und alle sind träge – und die Nächte sind lau und lang!

Und hier findet ihr einen kleinen Auszug an den Stücken, die Viktoria und ihr Team im Wiener Atelier fertigt. Viktoria&Viktor – Fair Fashion aus Österreich : Zeitlose Stücke, die einen durch den Alltag begleiten und sich perfekt kombinieren lassen. Gerade & moderne Schnitte und dabei immer slow und eco. Und nicht zu vergessen: Handmade in Vienna, with love.

VIKTORIA & VIKTOR
Stumpergasse 11
1060 Wien
Di-Mi : 10:30-17:00
Do-Fr: 10:30-19:00
Sa: 11:00-17:00
So & Mo geschlossen.