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Der siebten Bezirk ist ein wahres Eldorado für Designliebhaber und bietet viele Shoppingmöglichkeiten für Individualisten, die auf der Suche nach besonderen Stücken, fernab von der Masse und Mainstream sind. Inmitten des bunten und trendigen Bezirks liegt direkt auf der Siebensterngasse der stylische Concept Store Volta Vienna. Ein außergewöhnlicher Laden, der tolle Design- und Wohnaccessoires für Minimalisten und Skandi-Fans bietet. Die weiße, sehr clean gestaltete Außenfassade des Geschäftslokals, sowie auch die reduzierten Räumlichkeiten des Stores verkörpert die Vision von VOLTA und geben den Hauptdarstellern genügend Raum zum Glänzen. Frei nach dem Motto „Weniger ist mehr“, zeigt Inhaberin Cornelia Wedam-Liegler auf 100 Quadratmetern lässige Wohnaccessoires, Artprints, Bücher, Kosmetik und Tableware mit modernem, minimalistischem Flair. In Ihrem Sortiment finden sich neben Wohnaccessoires auch handgewebte Teppiche und Möbelstücke wie zum Beispiel Sessel von Frama CPH.
Viele der Brands, die man bei Nela im Store bekommt, kannte ich davor noch gar nicht. Das regelmäßig wechselnde Sortiment sorgt dafür, dass man bei jedem Besuch was Neues entdeckt, das unweigerlich ein “Willhaben-Gefühl” auslöst. Ich hole mir übrigens immer die neuesten Ausgaben von Ark Journal und Cereal Magazine bei Volta Vienna und anschließend schau ich bei Hornig vorbei – die Kaffebar ist nämlich gleich schräg auf der anderen Straßenseite gelegen.
Bei Volta sind alle Stücke sorgfältig ausgewählt und zaubern einen cleanen und nordischen Interior-Style-Mix. Ich habe Nela in ihrem tollen Laden besucht und mit ihr ein wenig zu ihrem Werdegang, ihren Zukunftsplänen und der Idee hinter Volta gesprochen.
“Für mich ist das Suchen das Schönste an diesem Beruf.”
Liebe Nela, erzähl mal – seit wann gibt es denn den Concept Store Volta Vienna und wie kam es zu der Entscheidung einen Shop zu eröffnen?
Der erste Shop in der Berggasse öffnete Anfang 2014, das Volta gibt es nun also schon knapp 10 Jahre (ich habe gerade nachgesehen wann ich den Mietvertrag unterzeichnet hatte, da wird jetzt dann wohl eine Party fällig nach Corona), in die Siebensterngasse sind wir 2016 gezogen und haben dort knapp vor Weihnachten aufgesperrt, das war damals ein irrer Kraftakt da ich 2016 auch mein zweites Kind bekommen hatte.
Die Idee zu dem Shop kam mir, als ich eigentlich ein Büro für mich suchte, da ich als selbständige Grafikerin keine Lust mehr hatte allein zu Hause oder im Kaffeehaus zu arbeiten. Und ich dachte mir, ich könnte das kombinieren und nebenbei auch ein paar schöne Dinge verkaufen. Dass es in diesem Tempo so aufgeht und ich eigentlich für Grafik kaum mehr Zeit haben werde, ahnte ich damals allerdings nicht.
Ich habe mich immer schon sehr für Design interessiert, bin ehemalige Modeschülerin und wenn man gestaltet dann vermischen sich irgendwann auch die Branchen. Aber im Grunde hat es sich einfach ergeben. Was ich gut kann ist Trends erkennen, allerdings stellt sich mir auch die Frage ob man jeden Trend mitmachen muss. Viele Hypes, die zb. auf Instagram kursieren, sind sehr kurzlebig und ich sehe mich inzwischen sehr schnell satt.
“Viele Hypes auf Instagram sind sehr kurzlebig und ich sehe mich inzwischen sehr schnell satt.”
Bei dir findet man fein kuratierte und sorgfältig ausgewählte Designstücke, die man nirgend wo anders in Wien erstehen kann. Bist du stetig auf der Suche nach Interiorschätzen oder finden die dich?
Dankeschön ;-) Ich finde meine Produkte größtenteils selber und bin da auch sehr stur und streng wenn man mir etwas verkaufen will, natürlich werde ich auch von Magazinen und sozialen Medien beeinflusst, man kann ja etwas das man gesehen hat, auch unbewusst, nicht so einfach wieder löschen. Für mich ist das Suchen eigentlich das Schönste an diesem Beruf… das Aufstöbern und auch das Abwägen, was gut zu uns passt, oder was uns noch fehlt… daher nehm ich wirklich nur ganz, ganz selten Produkte ins Sortiment die mir jemand anbietet. Meine Augen sind immer offen und ich verbringe Stunden damit. Man sollte nicht unterschätzen, was das eigentlich für eine Arbeit ist.
Mir ist wichtig das meine ausgesuchten Produkte zeitlos sind, das sie schön altern und noch nach langer Zeit Freude machen. Da spielt natürlich eine hochwertige Verarbeitung und das Beherrschen des Handwerks viel mit rein. Die Dinge müssen nicht perfekt sein, gerade zB mundgeblasenes Glas hat einen besonderen Charme, aber sie sollten sich auch definitiv von Massenware unterscheiden. Das fängt schon beim Material an.
Wir haben zwar nicht den Schwerpunkt nur ökologische Produkte im Sortiment zu haben, aber es ergibt sich viel von selbst wenn man hochwertige Produkte kauft die man lange besitzt und im besten Fall weiter schenkt oder sogar vererbt. Eine faire Produktion ist bei kleinen Design Labels oft automatisch mit im Paket, weil die Labels einfach das meiste selbst herstellen oder mit kleinen, traditionellen Manufakturen arbeiten. Wenn uns etwas komisch vorkommt, weil der Einkaufspreis so unglaublich billig ist, dann nehmen wir es erst gar nicht rein. Ich finde wir können uns so einen Umgang mit Ressourcen eigentlich nicht mehr leisten.
Natürlich merkt man das auch an unseren Preisen, wir können und wollen mit den großen Ketten nicht mithalten und oft genug werden unsere kleinen Design Labels kopiert.
Aber wir merken und vertrauen auch darauf, dass wir bestimmte Werte mit unseren KundInnen teilen, und ich garantiere mehr Freude über ein Produkt, auf das man eine gewisse Zeit spart, als das zehnte Häferl vom Discounter, das so ähnlich ausschaut, sich aber einfach ganz anders anfühlt, wenn man es in der Hand hält. Man kauft bei uns auch die Liebe zum Handwerk mit, dass sich ein kreativer Mensch dafür Zeit genommen hat… Und wer weiss, vielleicht hat man ja sogar einen zukünftigen Designklassiker erstanden.“
“Inspiration finde ich sehr viel in allen Bereichen der Kunst und in der Mode – vor allem, was Farben und Texturen betrifft.”
Als design-affine Shopbesitzerin stellt sich natürlich die Frage, was inspiriert dich im täglichen Leben und wo holst du dir deine Inspirationen?
Inspiration finde ich sehr viel in allen Bereichen der Kunst, aber auch Mode, hier vor allem Farben und zb. Texturen von Stoffen. Aber auch Musik und Film. Als Mutter zweier Kinder muss das alles irgendwie nebenbei funktionieren, daher sind meine Kinder auch oft eingebunden. Wir gestalten ständig alles mögliche, im Moment töpfern wir zb. gerne. Ich bin als Kind jedes Wochenende bei Orchesterproben in Kirchen gesessen, habe mit Pauken und Harfen gespielt und habe die Westermanns Monatshefte meines Vaters verschlungen. Das hat mich schon sehr geprägt und ich möchte das meinen Kindern auch gerne weiter geben.
“Den Concept Store Volta Vienna gibt es bereits seit 2014. Heute so einen Shop in Wien zu eröffnen, ist bestimmt schwieriger, als vor 10 Jahren.”
Wien, respektive Österreich ist ja oft hinterher, wenn es um Design und Trends geht – ist es deiner Meinung nach schwieriger sich einen Klientel hier in Wien aufzubauen, als vergleichsweise in kosmopolitischeren, dynamischeren Städten?
Da ich in anderen Städten keinen Shop betreibe kann ich das schlecht beurteilen. Ich denke Wien hinkt immer ein wenig hinterher was die sogenannte Trends angeht. Seit es soziale Medien gibt wird aber viel aufgeholt. Was den Bereich Design anbelangt kann Wien/Österreich aber sehr gut mithalten, Wien ist eine extrem kreative Stadt und ich liebe sie sehr.
Als Shop Betreiberin war ich mit meinen Produkten neben der Sellerie vor zehn Jahren wohl eine Ausnahme in Wien, heute gibt es mehrere neue Shops hier die ähnliche Dinge anbieten, das tut der Branche grundsätzlich gut -wenn sich die Shops nicht gerade derb kopieren, sonst wird es den Kunden wohl irgendwann fad.
Ein Sortiment entwickelt sich aber auch erst mit der Zeit. Daher muss man den neuen Shops auch Zeit lassen ihre Linie zu finden. Heute so einen Shop in Wien auf zu machen ist sicher schwieriger als vor 10 Jahren.
Frama Copenhagen Solenne Belloir Kristina Dam Studio
Wie gehts dir als Shopbesitzerin mit dem Thema Corona ? Hat sich deiner Meinung nach das Interesse der Menschen an den eigenen 4-Wänden verstärkt, wie es überall zu lesen ist?
Ich hatte sehr stark den Eindruck, dass das eigene zu Hause einen großen Schwerpunkt bekommen hat, eh klar. Viele unserer KundInnen haben sich bei uns dann das ein oder andere Update bestellt und der Webshop (den wir zum Glück schon seit 10 Jahren betreiben) und unsere Versand Logistik kamen an manchen Tagen fast zum Erliegen. Da wir weltweit verschicken war es manchmal sehr interessant was zb. in die USA oder nach Japan bestellt wurde, ich habe sehr viel über Zoll dazu gelernt und der Brexit war für uns auch nicht ohne. Es wurde aber nicht nur Interior bestellt sondern auch viel verschenkt, man hat sich gegenseitig Gutscheine geschickt und wir haben viele Geschenk-Päckchen gemacht.
“Inzwischen brauche ich in meinem eigenen Zuhause weniger als mehr.”
Was sind deine persönlichen Must-Haves wenn du dir dein eigenes Sortiment ansiehst?
Ich bin ein großer Fan von fast allen Produkten von Frama. Das Dänische Label hat ein sehr reduziertes Design aber immer aus dem hochwertigsten Material und unglaublich sorgfältig verarbeitet. Es passt eigentlich immer zu Allem dazu. Ich liebe es wie diese Möbel und Lampen altern und mit der Zeit einfach noch schöner werden. Das Leder dunkelt nach, das Holz arbeitet… und ich sehe mich nicht satt daran und das heisst schon etwas. Weitere Lieblinge sind Muller Van Severen, E15, Form & Seek, Incausa… und ich habe auch ein paar Alessi Klassiker ins Herz geschlossen.
“Ich bin ein großer Fan von einem guten Mix an alten Designklassikern, Vintage und Minimalismus.”
Wie wohnt jemand wie du, der tagtäglich von schönen Designstücken umgeben ist? Kannst du privat der Versuchung widerstehen ständig umzudekorieren oder zelebrierst du das auch in deinem Privatleben.
Interessanterweise hat sich das stark geändert, früher hab ich ständig umgestellt und umdekoriert. Inzwischen brauche ich zu Hause eher weniger als mehr. Mein Auge braucht dringend die Ruhe, weil ich sonst ja ständig alles ab scanne. Wir wohnen sehr offen und hell mit vielen Pflanzen und dem Wald hinter dem Haus.
Unser Haus ist noch recht neu, wir haben vor knapp 3 Jahren ein 70er Jahre Haus umgebaut, es ist noch immer nicht alles fertig. Bei uns sind die Wände weiss, es gibt viel Eiche und Farbakzente gibt es nur vereinzelt durch zB. ein altes, grünes Ligne Roset Sofa oder ein paar Dingen aus den 80/90ern zb. von Kartell weil ich keinen “Skandie-all-over-Look” mag. Das schöne alte Klavier meiner Oma wartet darauf, dass ich Zeit finde wieder zu spielen. Derzeit suche ich zB nach einer speziellen Vintage Lampe und ich suche einen Platz für das geniale Wire Regal von Muller Van Severen.
Aber auch bei uns gibt es ein paar Pax Schränke, die haben dafür ein paar fancy Messing Griffe bekommen. Bilder stapeln sich noch immer angelehnt an der Wand, weil ich keine Zeit habe zum Aufhängen (nichtmal im Lockdown) und frag mich bitte nicht nach Lampen.
Klar nehm ich oft Dinge mit nach Hause um sie zu fotografieren, aber sie bleiben nie lange.
Ich bin ein Fan von einem guten Mix aus Design Klassikern, Vintage und Minimalismus und ich lasse eigentlich am liebsten Möbel selber bauen nach eigenen Entwürfen. Wir wohnen mit Humor und relativ unperfekt. Ich weiss, es ist mein Beruf… aber ich kann es zum Beispiel nicht ernst nehmen, wenn man alle Bücher umdreht damit das Regal einen möglichst monochromen Look bekommt?
Und ich wohne vor allem nicht allein. Wenn meine Kinder ihr Zimmer dekorieren wollen mit Feuerwehrmann Sam oder mein Mann ein paar alte Star Wars Lego Raumschiffe aufbaut, dann schluck ich kurz und träume von meinem Atelier, das ich gerade suche… weil die Reise geht weiter, das Volta läuft gut und ich kann mich wieder dem nächsten Projekt widmen.
Alle 10 Jahre brauch ich was Neues.
Wenn ihr in Wien seid, dann müsst ihr unbedingt im Concept Store Volta Vienna vorbeischauen. Ihr werdet es nicht bereuen, das kann ich euch versprechen. Mehr Wien-Tipps findet ihr übrigens hier.
VOLTA VIENNA
SIEBENSTERNGASSE 28
Dienstag-Freitag: 10:00 – 18.30
Samstag: 11:00-18.00