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Im August reisten wir wieder in unsere liebste Urlaubsdestination – nach Südtirol. Dieses Mal besuchten wir die Region Lana und das Hotel Muchele. Und obwohl wir dachten, dass uns Südtirol nicht mehr überraschen könnte, wurde wir eines Besseren belehrt.
Wir waren vom ersten Tag unserer Reise an überwältigt. Die Freundlichkeit, mit der einem die Südtiroler begegnen, das herausragende Essen, das sie kochen und ihre Stilsicherheit bei Einrichtung und Design – diese Kombination erlebt man wohl nirgends sonst auf der Welt.
Die Region im Etschtal verbindet all das, was aus kleinen Momenten die größten Erinnerungen macht. Alpin und mediterran, ländlich und urban, Wander- und Radwege, Berg und Tal und Apfelwiesen und Weinberge soweit das Auge reicht.
Angrenzend an Lana liegt der Ort Burgstall. Hier befindet sich das Hotel Muchele. Wir verbrachten vier unglaubliche Tage in diesem familiengeführten Hotel und wussten bereits nach Tag eins, dass wir nächstes Jahr wieder zurückkehren möchten. Mit ganz viel Liebe und Leidenschaft wird den Gästen eine wahrlich unvergessliche Zeit beschert. Die Zimmer sind geschmackvoll eingerichtet, der SPA-Bereich lässt keine Wünsche offen und kulinarisch gesehen wäre das Wort “begeistert” eine Untertreibung. Ich habe mich mit einer der drei Muchele Schwestern, der Martina, ein wenig unterhalten und sie gefragt, wie es denn zu dem Namen kam, wo sie ihren tollen Möbel produzieren lassen und wie für sie der perfekte Tag in der Region Lana aussieht.
Liebe Martina, das Hotel wird bereits in 3.Generation geführt hast du mir erzählt. Wie kam es denn eigentlich zu dem Namen Muchele?
Es war einmal unser Ur- ur-ur- ur- ur- ur- ur- ur Großvater namens Michael Ganthaler, ein fleißiger Flößer, der auf der Etsch ein bisschen Handel zwischen den Ufern betrieb. Man muss wissen, damals, Ende des 18. Jahrhunderts war die Etsch noch nicht reguliert. Der Michael ist im Südtiroler Dialekt der „Much” und so nannten die Dorfbewohner den Hof unseres fleißigen Vorfahrens bald liebevoll „Muchele“.Also keine neue Interpretation, kein Vorschlag eines Unternehmensberaters, sondern einfach nur der typische Flurname unseres Vorfahren.
Der Umbau war eine ziemlich große Sache. Gab es Momente, in denen du gedacht hast “warum haben wir uns das bloß angetan?”
Ehrlich gesagt gab es mehr als nur einen solchen Moment. Ich hatte Angst, dass wir es zeitlich nicht schaffe, Sorge, dass die Bauarbeiter vor lauter Dünnhäutigkeit die Betonkelle fallen lassen. Ich hatte Sorge, das Gesicht im Dorf zu verlieren. Nachts war ich oft nervös und konnte oft nicht schlafen.
Doch in all den 4 Monaten motivierte ich mich selbst mit der Vorstellung, wie erstaunt unsere Stammgäste wohl über das neue Muchele sein werden. Ich stellte mir täglich vor, wie es wohl sein mag die neuen Treppen empor zu schreiten und sich nach links zu drehen. Dort steht der neue Sole Infinitypool. Alles wurde gut und ich bin sehr dankbar für die persönliche Entwicklung, die eigenen Grenzen die ich durchbrechen durfte und vor allem über meinen lässigen konsequenten „Tata“- der an meiner Seite nie die Nerven verlor :-) Heute weiß ich- it´s all about your HALTUNG.
Das Muchele ist sehr geschmackvoll und farbenfroh eingerichtet. Hattet ihr Unterstützung beim Interior Design und der Auswahl des Mobiliars?
Ja klar, wir schwelgen seit 2012 in einer glücklichen Liebesbeziehung mit Moroso– unserem Lieblingslabel aus Udine. Sie inspirieren und begleiten uns. Wir haben hier nicht wirklich ein Konzept auch wenn uns das keiner glaubt. Aber wir machen uns die (Muchele-) Welt, wie sie uns gefällt und somit bekommen wir genau unseren Wunschgast, der das genauso schön findet wie wir. Das Design, den Wein, die Kulinarik und die Atmosphäre. Bei der Interieur Entscheidung sind Priska und ich uns immer eins und bei den Interieur Investitionen oft schmerzfrei, da wir uns gerne schönreden, dass letztendlich wir uns den ganzen Tag damit umgeben dürfen und das ist schön.
Deine Schwester Priska und du führen ja das Hotel. Bei euch ist es spürbar, dass ihr sehr viel Wert auf ein familiären Ambiente legt. Ihr besucht die Gäste am Tisch, plaudert mit ihnen und habt immer ein schönes Lächeln und freundliches Wort parat. Wir haben uns von Anfang an wohl gefühlt in dem Muchele-Ambiente. Auf was legt ihr sonst noch Wert bei euch im Hotel?
Schön, dass ihr euch bei uns so wohlgefühlt habt- das ist das größte Kompliment für unsere Mitarbeiter und unserer Familie. Wir legen sehr großen Wert auf Freundlichkeit, Ehrlichkeit und Wertschätzung. Und ja, manchmal bin ich wirklich überzeugt davon, dass wir alle voneinander ein bisschen abfärben. Sogar auf unsere Gäste. Es sind einfach alle lieb miteinander. Und wir haben sehr viel Spaß zusammen. Das spürt man und fühlt sich umarmt. Und am Ende des Tages ist das für uns das Wichtigste.
Eure jüngere Schwester Anna leitet den Spa-Bereich und hat auch eine eigene Pflegelinie kreiert, die man in den Zimmern ausprobieren kann. Die Seife und die Body Lotion duften himmlisch. Was sind deine persönlich liebsten Produkte von Anna?
Alles was Anna in den letzten Jahren kreiert hat, finde ich wunderbar. Ich liebe die feuchtigkeitsspendende „creme riche“, unserer natürlichen Thermallinie Anna Care himmlisch. Sie fühlt sich an wie das schönste Kleid für die Haut. Es gab schon Gäste, die ihre Luxuspflege mit Anna Care austauschten, das sagt doch alles oder? Mittlerweise macht Anna ja auch Mode, traumhafte Designtaschen und heiße Sonnenbrillen- alles made in Italy. In unserem Concept store können sich unsere Gäste also austoben.
Wie sieht für dich der perfekte Tag in der Region Lana aus? Wo muss man unbedingt vorbeischauen?
Einen Flat White in der Kaffeerösterei Kuntrawant, anschließend eine Shoppingtour in der gemütlichen Fußgängerzone (nicht mal in Mein gibt es so schöne und viele Schuhgeschäfte wie hier), hoch aufs Vigiljoch mit der neuen Seilbahn. Anschließend 1,5h entspannter Fußmarsch durch den Wald und ein Südtiroler Mittagessen bei Fabian am Eggerhof. Aussicht unbezahlbar.
Während unseres Aufenthaltes erkundeten wir die Region auf eigene Faust. Unser erster Ausflug startete mit einem Mittagessen im Restaurant 1477 Reichhalter, einem renovierten, urigen Gasthaus im Zentrum von Lana. Das Gebäude, dessen Grundmauern bis in das Jahr 1477 zurückreichen, war seit jeher ein Ort des Zusammenkommens. Nach einer Generalsanierung vor ein paar Jahren glänzt das Gebäude nun in neuer Pracht und bietet neben acht stilvoll eingerichteten Zimmern auch eine kulinarische Oase traditioneller Südtiroler Gerichte, die uns außerordentlich gut geschmeckt haben.
Zum Verdauen spazierten wir in die nahegelegene Gaulschlucht. Ein beeindruckendes Beispiel für die Kraft der Natur: Schroffe Felswände aus Quartzporphyr, Gneis und Granit, dunkle Tunnel und Hängebrücken machten die Spazierwanderung zu einem aufregenden Erlebnis. Besonders im Sommer ist es hier angenehm kühl.
Am nächsten Tag ging es für uns mit der neuen Seilbahn hoch hinauf aufs Vigiljoch. In acht Minuten erreicht man das autofreie Naturschutzgebiet, das vor allem für Familien ideal zum Wandern ist. Oben im Naturidyll angekommen wird man mit einer wunderschönen Aussicht empfangen. Die Wege sind einfach und man kann sogar mit dem Kinderwagen bis rauf zur Family Alm Gampl wandern. In knapp über einer Stunde erreicht man das Familienparadies mit Spielplatz, riesengroßer Sandkiste, Streichelzoo, Trampolin, einem Fuhrpark, Waldseilpark und vielem anderen mehr. Unbedingt die Frittatensuppe und einen Kaiserschmarren probieren!
Runter zur Bergstation der Seilbahn ging es dann mit einem alten Sessellift, einem weiteren Highlight dieses Ausfluges.
Das zwischen Bozen und Meran gelegene Lana hat uns sehr gut gefallen und Lust auf mehr gemacht. Es gibt noch so viel zu entdecken! Wenn ihr auch einmal nach Lana reisen möchtet, findet ihr alle wichtigen Infos zu Hotels, Ausflugsziele, Natur & Kultur hier übersichtlich zusammengefasst.
Wohnsinnige Grüße,
Melanie